6.9.06

Exkurs2: Unser Torwart spielt fast mit

Jens Lehmann hat es nicht getan. Fast hätte er das 13. Tor geschossen. Gerade hat er gesagt, dass das schon ein bisschen wie Demütigung ausgesehen hätte. Auf halben Weg ist er also wieder umgekehrt und hat Bernd Schneider den Elfmeter überlassen.
Und sonst?
V. verpasst, wie die deutsche Nationalmannschaft in Ermangelung richtiger Katakomben vor dem Stadion in San Marino auf dem Parkplatz aufs Einlaufen wartet und er verpasst auch die rührende Blaskapelle, die die Nationalhymne intoniert.
V. musste noch ein Level fertig spielen und war deshalb erst kurz nach dem Anpfiff zur Stelle.
Anfangs schimpft er noch ein bisschen rum, nennt einen San Marinesen "Dödel" und findet, dass Thorsten Frings sich besser konzentrieren könnte.
Dann haut Bela Rethy uns nur noch Zahlen um die Ohren, Weltranglistenneunter gegen Weltranglisteneinundneunzigsten. Gefühltes tausendzwölftes Länderspiel-Tor von Lukas Podolski. Klose hat Wolfgang Overath überholt. Zum letzten Mal 1940 so hoch gewonnen.
Ein Griff zur Fernbedienung bedeutet zwei verpasste Tore.
Und weiter?
V. kommentiert das Spiel, Bela Rethy plappert nach. V. zweifelt an Thomas Hitzelsbergers Existenzberichtung im deutschen Fußball, weil der in Stuttgart nicht nur auf der Bank sitzt, sondern letztens sogar auf der Tribüne. Bela Rethy sagt, dass Thomas Hitzelsberger ein armer Hund ist, weil er in Stuttgart meistens auf der Bank sitzt und letztens sogar auf der Tribüne.
Immerhin schießt Hitzelsberger ein Tor. Dazu sagt V. nichts mehr und ich schlafe ein. V. weckt mich beim Stand von 12:0 und im Halbschlaf sehe ich Jens Lehmann über den Platz joggen und schließlich wieder umkehren.
Bernd Schneider schießt das 13:0, Kerner fragt, ob das überhaupt was wert ist und ich werde ein bisschen abergläubisch und finde, dass 13:0 kein optimaler Spielstand ist.
In vier Wochen werden uns Mintal und Vittek überrollen. Fünf Tore Vittek, drei Mintal.
Das hat V. gesagt.

1 Kommentar:

  1. Anonym8:31 PM

    Mit dem VFB Stuttgart verbindet der Club eher schlechte Erinnerungen. Die beiden bis heute höchsten Niederlagen, zu Hause und auswärts, brachten dem FCN die Schwaben bei. In der Saison 83/84 war das. Wir alle waren schon am Leben, auch Thomas Hitzlsperger. Er feierte 1983 seinen ersten Geburtstag. Im selben Jahr im November, genauer gesagt am 5., verlor der Club in Stuttgart mit 0:7. Dass Thomas Hitzlsperger damals schon auf der Tribüne saß ist allerdings eher unwahrscheinlich, lebte er damals doch im oberbayerischen Forstinning. Genau fünf Monate später, am 5. April 1984, beging Thomas Hitzelsperger sein zweites Wiegenfest. 22 Tage nach der Geburtstagsfeier, am 27. April 1984, kam es zur zweiten negativen Begegnung des Clubs mit dem VFB. 0:6 verloren die Nürnberger zu Hause im Städtischen Stadion, wie das easyCredit-Stadion (aka Frankenstadion) damals noch hieß. Bis zum heutigen Tag stellen beide Spiele die höchste Heim- und Auswärtsniederlage in der Geschichte des FCN dar. Dass beide Ergebnisse in der Addition das Ergebnis 0:13 ergeben, mag man durchaus als Zufall abtun. Was bedeutet es dann aber, dass der VFB Stuttgart in eben jener Saison 83/84 Meister wurde?!

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