1.4.10

Urlaubs-Impressionen: Barcelona

Unser Besuch beim FC Barcelona steht schon deshalb von Anfang an unter keinem guten Stern, weil wir den Namen des Stadions "Camp Nou" nicht korrekt aussprechen.

Wir könnten natürlich, wenn wir wollten. Hat man uns von allen Seiten eingetrichtert. "Camp Nau" sagt man, nicht "Nu". Weil wir aber bis zur ersten Korrektur schon gefühlte 1000 Mal CampNuCampNuCampNu gesagt hatten, geht es jetzt auch nicht mehr weg.

Und prompt finden wir nicht hin.

Ich hab sowieso keine Lust. Das Wetter ist schlecht, es sieht nach Regen aus, ich hab keine Lust zu laufen, ich bin müde, ich hab Hunger, ich habe kein Interesse an einer Stadionführung.
Der V. schon. Aber nicht lange.

Auf dem Stadtplan sieht alles so einfach aus, mit der U-Bahn zur Haltestelle "Maria Cristina" fahren, aussteigen, Stadion, fertig.

Wir steigen aus der Bahn, V. geht dynamisch vorneweg, ich schlurfe unmotiviert hinterher. Wo müssen wir jetzt hin? Keine Ahnung. Ist mir wurscht. Will sitzen. Will Cafe con Leche.
V. will ins Stadion und nicht von mir genervt sein. Gelingt ihm beides nicht.

Da nirgendwo "HALLO DEUTSCHE TOURISTEN HIER GEHT ES ZUM STADION" steht, nehmen wir den Ausgang "Arenas". Weil, sagt V., ist doch logisch, "Arenas" meint Arena. Leiten wir mal schnell ab von "Allianz Arena", die ja in München auch noch der letzte Fußballbanause findet.

In Camp Nou möchte man das wohl nicht, weshalb V. und ich, mit jedem Meter schlechter gelaunt, ungefähr eine halbe Stunde in die falsche Richtung gehen. Wenn wir nebeneinander laufen, blaffen wir uns an, ansonsten halten wir einen Abstand von mindestens einem Meter. Schließlich kehren wir zum Ausgangspunkt U-Bahn-Haltestelle zurück und V. fragt an einem Zeitungskiosk wo es zum Stadion geht. Ach ja, nur die Straße runter und dann links. Dankeschön.

Wir muffeln als die letzten Meter bis zu Camp Nou, das ein hässlicher Betonklotz ist und 17 Euro Eintritt kostet. Davor herrscht eine Atmosphäre wie im Zoo. Nach fünf Minuten im "Mega Store" kommt V. noch muffeliger wieder heraus und wir treten den Rückzug an.