21.4.09

V. spielt selbst (2)

Einen Tag vor Spielbeginn:
Einkaufen mit V. ist super, wenn er weiß was er will. Heute weiß er, dass er ins Sportgeschäft gehen und Kaiser 5 kaufen will. Genau das tut er und nach fünfzehn Minuten und zwei Anproben (46? 47?) wünscht ihm die entzückende, blutjunge Verkäuferin sogar noch "Viel Spaß beim Spielen". Mei, dass er das noch erleben darf, mit 33.

Auf dem Heimweg erzählt er mir, dass manche Leute in den Foren raten, sich mit den Schuhen in die Badewanne zu legen, damit sie sich optimal dem Fuß anpassen. Ich traue ihm alles zu.
Die Schuhe sind übrigens sehr schick. Sehr retro.














Zu Hause mache ich eine Waschmaschine mit allen roten Klamotten fertig. Während ich ein Nürnberg- und zwei Liverpool-Trikots aufhänge, frage ich: "Welches Trikot ziehst du denn morgen an?"

V: "Woher willst du wissen, dass ich ein Trikot anziehe? Vielleicht nehm ich auch ein T-Shirt."

Zwei Stunden vor Spielbeginn:
Ich: "Warum ziehst du nicht das Liverpool-Trikot an?"
V: "Ach, ich weiß nicht, das ist vielleicht schon ein bisschen angeberisch. Ich weiß ja nicht, was die anderen dann denken... Das Nürnberg-Trikot ist schon besser."
Genau. Fränkische Bescheidenheit demonstrieren, kommt immer gut.

Ich hole den Sekt aus dem Kühlschrank und packe ihn zu den Plastikbechern im Rucksack. Ich werde zusammen mit anderen Spielerfrauen auf das Spiel anstoßen. V. ist das nicht recht.

Eine Stunde vor Spielbeginn:
V: "Ich bin so aufgeregt. Ich bin so aufgeregt. Die spielen bestimmt alle besser als ich. Oh Gott. Ich hab ja schon so lange nicht mehr gespielt. Also eigentlich noch nie so richtig. Ich bin so aufgeregt. Hoffentlich ist da kein wirklich guter dabei. Weißt du noch, ich hab mal mit diesen Pharmazeuten gespielt, und da war ehemaliger Landesligaspieler dabei, das macht einfach keinen Spaß, ach, ich bin so aufgeregt..."

Im Radio spielen sie "Let it be".

Ich: "Ist das jetzt ein Zeichen, dass du es lieber sein lassen solltest?"

V: "Auf keinen Fall. Ich seh das positiv. Die Beatles kommen ja aus Liverpool, das wird also auf jeden Fall gut."

Weil V. körperlich fürs Radfahren nicht gemacht ist (heißt, V.s Körper fährt nicht gerne Rad), nehmen wir den Bus in den englischen Garten.

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