Es gibt Ereignisse im Leben, die sollte man nicht alleine durchstehen. Man sollte sich stattdessen gute Freunde an seine Seite holen, solche, die einem unterstützend auf die Schulter klopfen, solche, die, die Niederlage vor Augen, einfach noch ein Helles bestellen. Wenn möglich, sollten auch noch ein, zwei Engländer dabei sein, die enthusiastisch, in einer Kneipe voller Bayern-Fans, "Go Nuremberg!" rufen, aber das ist dann eher die Deluxe-Edition.
Wir haben also die Niederlage der Nürnberger gegen die Bayern am vergangenen Samstag zusammen mit guten Freunden und zwei Engländern, aber umringt von Bayern-Fans in einer Bayern-Kneipe erlebt.
Es war gar nicht so schlimm. Die Bayern-Fans bedachten uns eher mit mitleidig-gerührten Blicken als mit der Aggressivität des Gegners. Wenn sie bei den beiden Bayern-Toren jubelnd die Arme nach oben rissen, rutschten wir noch etwas tiefer in unseren Stühlen nach unten und bildeten ein kleines Loch im Jubel-Teppich. Im Gegenzug sprangen beim Nürnberg-Tor auch nur wir von den Sitzen.
Gegen Ende des Spiels versuchten P. und ich noch, der bevorstehenden Niederlage Positives abzugewinnen. Wir hatten beide 3:1 für Bayern getippt und ich war überzeugt, am Montag wenigstens ein bisschen Geld einzustreichen, sozusagen als Entschädigung. Hat auch nicht geklappt.
V. war tapfer. Ärgerte sich natürlich wieder mit ungefähr zwei Stunden Verzögerung. Verpasste mir und P. einen Anschiss für unseren Tipp. Macht man nicht. V. hat natürlich Unentschieden getippt. Ein echter Fan rechnet nie mit einer Niederlage seines Clubs. Zumindest nicht V.
Lieber bestellt er noch ein Helles.
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