13.3.09

Frust. Bier. Bratwürste.

V. sagt, er sei unzufrieden. Warum?, frage ich.
Hm, nee, weiß nich, is auch egal, nich so schlimm, grummelt er.

Stimmt alles nicht: Er weiß es sehr wohl, es ist nicht egal, und ist definitiv schlimmer als "nicht so schlimm".

Es liegt natürlich am Club, genauer gesagt, an den letzten beiden Spieltagen.

Vor zwei Wochen war er extra nach Nürnberg gefahren, den Kollegen und Mainz-Fan D. auf dem Beifahrer-Sitz, um drei Abseitstore und ein Null-null zu sehen. 
Bei seiner Rückkehr, gegen Mitternacht, war er mittelschlecht gelaunt und antwortete auf die Doppelfrage "Wie viele waren im Stadion und wie war's?" mit "30.000, zwei Bratwürste und ein Bier."
Eine Stunde und zwei Mai-Tai später platzte es plötzlich aus ihm heraus: "Jetzt kommt der Frust. Oh wie scheiße. Drei Abseitstore. Davon zwei für den Club. So ein Mist."

Der Abend war gelaufen.

Vor einer Woche musste ich mich wegen eigener Unzufriedenheit einen Abend lang betrinken und kam erst nach Hause, als V. schon im Bett lag, die Decke über beide Ohren gezogen, die harte Realität des Zwei-zwei aussperrend. Wobei ich nichts vom Zwei-zwei wusste und in leicht angetrunkener Naivität mit Zuspruch und Romantik rechnete.

Dazu V.: Hallo. Hab nur die letzten zehn Minuten gesehen. Stand Zwei-eins für den Club, als ich eingeschaltet hab. Und dann machen die Duisburger noch das Zwei-zwei. Oh wie scheiße. So ein Mist.

Der Abend war dann auch gelaufen.

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