Wem das jetzt blasphemisch vorkommt, der kann sich nur nicht mehr daran erinnern, dass Jens Lehmann an dieser Stelle mal als "Gott" bezeichnet wurde. Und da, nebenbei gesagt, M. das immer wieder gerne aufwärmt, möchte ich mich auch noch mal darauf beziehen.
Als das mit "Lehmann ist Gott" gesagt wurde, war er noch Torwart der Nationalmannschaft und spielte bei Arsenal London. Zwei Jahre später ist er Mitglied der gleichen Bundesliga-Mannschaft wie Mario Gomez (!) und gehört nicht mehr zur Nationalmannschaft. Mario Gomez seltsamerweise schon, aber dazu ein ander Mal mehr.
Früher, als die Götter noch Sepp Maier, Bodo Ilgner oder Andi Köpke hießen, folgte auf den Tor-Gott einfach der Vize-Gott, oder (ab jetzt keine Anspielungen auf Gott mehr): Trat der erste Mann im Tor zurück, rückte der zweite nach - meist nachdem er schon mehrere Welt- und Europameisterschaften von der Bank aus betrachtet hatte, wahrscheinlich gegen die missgünstige Hoffnung ankämpfend Gott-Eins (sorry) möge sich im Viertelfinale gegen England ganz schrecklich die Hand verletzen.
Seit aber Gott auf einen Titanen folgte (nun aber ernst, keine Gott-Seitenhiebe mehr, versprochen), versucht auch Joachim Löw in der deutschen Nationalmannschaft das Prinzip des Erbfolgekriegs zu etablieren. Auf dem Schlachtfeld: Robert Enke, Rene Adler, Manuel Neuner und Tim Wiese. Sollte letztere vier in den vergangenen Wochen missgünstige Gedanken niedergekämpft haben, so wurden diese erhört.
Robert Enke hat sich an der Hand verletzt und jetzt sind wir mal gespannt, wer am Samstag gegen Russland im Tor steht.
Außer Tim Wiese kenne ich keinen und wegen Tim Wiese habe ich mich dagegen entschlossen, Werder-Fan zu werden.
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