Bevor es Kommentare hagelt:
Ja, ich fühle mich schlecht, wenn nicht sogar schuldig.
Nein, V. gibt mir nicht die Schuld und er wird mich auch nicht verlassen.
Ich habe es nämlich wieder getan. Ich konnte es nicht lassen, es ist schon wie eine Sucht.
Ich habe mich dem Verbot widersetzt.
Ich war wieder im Stadion. Mit V.s Erlaubnis, wohlgemerkt!
Wir konnten ja nicht wissten, wann wir mal wieder die Möglichkeit haben würden, live dabei zu sein, wenn der Club "europäisch spielt".
Nach gestern muss ich festestellen: so schnell wird sich diese Möglichkeit auch nicht wieder bieten.
Die Nürnberger waren nicht gut, aber wie bei so vielen anderen Spielen auch: Obwohl die Gegner nicht besser waren, zwei Tore mehr haben sie trotzdem gemacht.
Ich gestehe: Ich fühle mich daran nicht nur schuldig, ich hatte auch vorher schon Angst. Tief in meinem Innern wusste ich doch schon, wie's ausgeht.
Rückblickend bleibt festzuhalten:
1. Zu den schönsten Momenten beim Stadionbesuch gehören immer noch die Momente kurz vor Anpfiiff, wenn die Mannschaften reinkommen, die Fans ihre Schals hochhalten und einem bei "Die Legende lebt" vor Ehrfurcht und Peinlich-Berührt-Sein gleichermaßen die Schauer über den Rücken laufen. Beginnt das Spiel, sind die schönen Momente auch schon vorbei und es beginnen 90 Minuten "Geöpfel", wie der Franke so schön sagt.
2. V. nimmt's auch diesmal gelassener als ich, die ich die vierte Niederlage in meiner Gegenwart in Folge nur schwer verdauen kann, da hilft mir die tolle Flutlichatmosphäre von der V. so schwärmte, auch nicht.
Ich gelobe also Besserung: Bis auf weiteres werde ich wirklich, echt, versprochen kein Stadion betreten.
9.11.07
6.11.07
Aberglaube
Jeder hat so seine kleine Macke, bei V. hat sie mit einem Trikot zu tun. Dem Club-Trikot.
Das Club-Trikot ist heilig.
Es muss im Schrank ganz oben liegen und darf von keinem anderen Kleidungsstück bedeckt sein.
Es muss vor dem Zubettgehen vorsichtshalber noch einmal überprüft und glatt gestrichen werden.
Es darf zum Trocknen nicht im Gemeinschafts-Trockenraum hängen, einer der Nachbarn könnte es stehlen.
Es muss zu Spielen, die man sich aktiv im Stadion ansieht oder im Fernsehen verfolgt, getragen werden.
Es muss vor diesen Spielen gewaschen und getrocknet sein. Ist das nicht der Fall und dies wird zu spät bemerkt, ist die Handwäsche unverzüglich einzuleiten und der Föhn bereit zu halten.
Es verschafft Sympathiewerte (wildfremde Menschen rufen einem freudig erregt zu).
Es hat Wiedererkennungswert, vor allem bei kleinen Kindern ("Das ist doch der V. mit dem roten T-Shirt").
Waschen, Trocknen, Föhnen und Glattstreichen empfehlen sich besonders vor wichtigen Spielen, zum Beispiel in der Uefa-Cup-Gruppenphase.
Das Club-Trikot ist heilig.
Es muss im Schrank ganz oben liegen und darf von keinem anderen Kleidungsstück bedeckt sein.
Es muss vor dem Zubettgehen vorsichtshalber noch einmal überprüft und glatt gestrichen werden.
Es darf zum Trocknen nicht im Gemeinschafts-Trockenraum hängen, einer der Nachbarn könnte es stehlen.
Es muss zu Spielen, die man sich aktiv im Stadion ansieht oder im Fernsehen verfolgt, getragen werden.
Es muss vor diesen Spielen gewaschen und getrocknet sein. Ist das nicht der Fall und dies wird zu spät bemerkt, ist die Handwäsche unverzüglich einzuleiten und der Föhn bereit zu halten.
Es verschafft Sympathiewerte (wildfremde Menschen rufen einem freudig erregt zu).
Es hat Wiedererkennungswert, vor allem bei kleinen Kindern ("Das ist doch der V. mit dem roten T-Shirt").
Waschen, Trocknen, Föhnen und Glattstreichen empfehlen sich besonders vor wichtigen Spielen, zum Beispiel in der Uefa-Cup-Gruppenphase.
12. Spieltag: Auf dem Fuß
Die Nürnberger haben "es oft auf dem Fuß".
"Es" ist in diesem Fall nicht nur der Ball, sondern das komplette, geschossene, erfolgreiche Tor. Leider bleibt es dort, auf dem Fuß, als wären die Spieler mit demselben, falschen aufgestanden. Das Tor geht nicht runter vom Fuß und der Ball nicht hinein in selbiges.
Aber ich will dieses Wortspiel nicht überstrapazieren, sondern damit nur ausdrücken: Die Nürnberger hätten am Samstag gefühlte 100 Tore schießen können, haben aber kein einziges Mal getroffen. Knapp vorbei ist eben auch daneben und V. ist sauer.
Weil er sich mal besser selbst hätte einwechseln sollen und weil er auch noch Geburtstag hatte ist
Der Spieler des Tages: Hans Meyer
Was ich über ihn weiß: Der beste Trainer aller Zeiten, an Eloquenz nicht zu überbieten. Er ist ein Studierter (was man eigentlich erst ab der Generation Bierhoff/Metzelder findet), hat schon mit 29 Jahren als Trainer begonnen und sein alter Verein ist Carl Zeiss Jena (weiß ich alles von V., der mir sowas erzählt, unabhängig davon, ob ich es auch wissen will).
Wie V. ihn findet: Es könnte Liebe sein. Hans Meyer hat den Club gerettet und Leuten wie V. gezeigt, dass man sich als Club-Fan auch mal über was freuen darf, den DFB-Pokal zum Beispiel. Auch wenn der Club scheiße gespielt hat, kann sich V. immer über einen Spruch von Meyer freuen, denn die sind immer gut.
Warum Spieler des Tages? Er ist am Samstag 65 geworden und obwohl seine Mannschaft verloren hat, nimmt er sie weiterhin in Schutz.
Weitere Fakten: Meyer hat nach mehr als 30 Jahren seine Frau verlassen und ist jetzt mit der Dramaturgin vom Nürnberger Stadttheater zusammen. Die ist natürlich viel jünger als er.
"Es" ist in diesem Fall nicht nur der Ball, sondern das komplette, geschossene, erfolgreiche Tor. Leider bleibt es dort, auf dem Fuß, als wären die Spieler mit demselben, falschen aufgestanden. Das Tor geht nicht runter vom Fuß und der Ball nicht hinein in selbiges.
Aber ich will dieses Wortspiel nicht überstrapazieren, sondern damit nur ausdrücken: Die Nürnberger hätten am Samstag gefühlte 100 Tore schießen können, haben aber kein einziges Mal getroffen. Knapp vorbei ist eben auch daneben und V. ist sauer.
Weil er sich mal besser selbst hätte einwechseln sollen und weil er auch noch Geburtstag hatte ist
Der Spieler des Tages: Hans Meyer
Was ich über ihn weiß: Der beste Trainer aller Zeiten, an Eloquenz nicht zu überbieten. Er ist ein Studierter (was man eigentlich erst ab der Generation Bierhoff/Metzelder findet), hat schon mit 29 Jahren als Trainer begonnen und sein alter Verein ist Carl Zeiss Jena (weiß ich alles von V., der mir sowas erzählt, unabhängig davon, ob ich es auch wissen will).
Wie V. ihn findet: Es könnte Liebe sein. Hans Meyer hat den Club gerettet und Leuten wie V. gezeigt, dass man sich als Club-Fan auch mal über was freuen darf, den DFB-Pokal zum Beispiel. Auch wenn der Club scheiße gespielt hat, kann sich V. immer über einen Spruch von Meyer freuen, denn die sind immer gut.
Warum Spieler des Tages? Er ist am Samstag 65 geworden und obwohl seine Mannschaft verloren hat, nimmt er sie weiterhin in Schutz.
Weitere Fakten: Meyer hat nach mehr als 30 Jahren seine Frau verlassen und ist jetzt mit der Dramaturgin vom Nürnberger Stadttheater zusammen. Die ist natürlich viel jünger als er.
2.11.07
Aus und raus.
Zu guter Letzt war dann auch noch die Zeitung schuld. Erdreistete sich, im Moment der Schmach, das Nürnberg-Spiel zum Aufmacher aufzublasen. Ganze fünf Spalten Salz in die offene, schmerzende Pokal-Debakel-Wunde.
Zwei Tage nach diesem... wie soll man es nennen... Sagen wir doch einfach "Fußballspiel mit Verlängerung und Elfmeterschießen im DFB-Pokal", zwei Tage also nach diesem Spiel, in dem ihm besonders Dominik Reinhardt die Laune versaut hatte, musste sich V. schon wieder oder wahrscheinlich immer noch aufregen.
Es begann am Mittwochabend mit "Ich bin so stinkig", gestern ging es dann weiter mit:
"Eineinhalb Jahre hab ich nix gesagt. Jetzt ist Schluss."
Darauf ich: Suchst du dir jetzt einen neuen Verein?
V. (entrüstet): Nein, natürlich nicht!
Ach so, es geht also weiter wie bisher. Bisher heißt in diesem Fall: Wie vor dem August 2006 als dieses Blog begann und die Nürnberger auf einmal zu famosen Fußballspielern mutierten.
Jetzt wisst Ihr mal alle, liebe Leser, wie das war in den neun Jahren davor, mit V. dem Club und mir. Wir kennen das. Wir sind das gewöhnt. Wir konzentrieren uns jetzt auf die Bundesliga.
Ich möchte diesen Eintrag heute drei Menschen widmen:
1. Den beiden in Jena, die sich für Jena gefreut und gleich nach V.s Gemütszustand erkundigt hatten.
2. Dem einen in Göttingen, der für Mönchengladbach ist.
Mönchengladbach unterlag den Bayern, was der Zeitung, die sonst nur über die Bayern schreibt und den Club meidet, diesmal nur 60 Zeilen wert war.
Zwei Tage nach diesem... wie soll man es nennen... Sagen wir doch einfach "Fußballspiel mit Verlängerung und Elfmeterschießen im DFB-Pokal", zwei Tage also nach diesem Spiel, in dem ihm besonders Dominik Reinhardt die Laune versaut hatte, musste sich V. schon wieder oder wahrscheinlich immer noch aufregen.
Es begann am Mittwochabend mit "Ich bin so stinkig", gestern ging es dann weiter mit:
"Eineinhalb Jahre hab ich nix gesagt. Jetzt ist Schluss."
Darauf ich: Suchst du dir jetzt einen neuen Verein?
V. (entrüstet): Nein, natürlich nicht!
Ach so, es geht also weiter wie bisher. Bisher heißt in diesem Fall: Wie vor dem August 2006 als dieses Blog begann und die Nürnberger auf einmal zu famosen Fußballspielern mutierten.
Jetzt wisst Ihr mal alle, liebe Leser, wie das war in den neun Jahren davor, mit V. dem Club und mir. Wir kennen das. Wir sind das gewöhnt. Wir konzentrieren uns jetzt auf die Bundesliga.
Ich möchte diesen Eintrag heute drei Menschen widmen:
1. Den beiden in Jena, die sich für Jena gefreut und gleich nach V.s Gemütszustand erkundigt hatten.
2. Dem einen in Göttingen, der für Mönchengladbach ist.
Mönchengladbach unterlag den Bayern, was der Zeitung, die sonst nur über die Bayern schreibt und den Club meidet, diesmal nur 60 Zeilen wert war.
29.10.07
11. Spieltag: Eigentor
Ich bin eigentlich ein großer Freund des Radios. Vor allem mag ich es, wenn die Menschen im Radio sprechen und nicht singen und noch mehr mag ich es, wenn mein Hörgenuss weder von geheimen Geräuschen noch extrem preisgünstigen Häusern gestört wird.
Deshalb müsste ich Fußball-Übertragungen im Radio per se mögen und noch mehr die berühmte Bundesliga-Konferenz am Samstag, auch genannt: "Heute im Stadion."
Nein, dem ist nicht so, das habe ich am vergangenen Samstag wieder festgestellt.
Wir sitzen im Auto, V. fährt, das Radio ist an, es ist gleich halb vier. Anstoß, alles läuft glatt, Hans Peter Pull sitzt in Wolfsburg und ist guter Dinge. Mintal hat den Ball, wunderbar, ich döse weg.
Ich döse im Auto immer weg. Wenn ich Beifahrer bin. Manchmal sagt V. auch: Schläfst du schon? Oder: Du schläfst ja noch gar nicht.
Hans Peter Pulls immer lauter werdende Stimme reißt mich unsanft aus dem Dämmerschlaf und bevor ich kapiere, wo ich bin, wer da schreit und um was es geht, brüllt Pull: "Neeeiiin! Eigentor!!!!"
Charisteas war's. Ich hätte ihn vergangene Woche nicht so loben sollen. Die Wolfsburger schießen dann noch ein richtiges Tor, das Spiel endet schließlich 3:1, wir haben unser Ziel erreicht, machen schlecht gelaunt das Radio aus und suchen Vergessen im Frankenwein.
Weil er auch ein richtiges Tor geschossen hat ist
Der Spieler des Tages: Zvjezdan Misimovic
Was ich über ihn weiß: Sein Vorname wird nicht "Zwetschge" ausgesprochen, aber seit der F-Jugend tun das alle, sagt Zvjezdan auf seiner Homepage. Da jammert er auch, wie schlimm es war, als ihm die Weisheitszähne gezogen wurden (weil er lange nichts essen konnte).
Wie V. ihn findet: Ohne das ich jetzt noch einmal nachfrage: Ich glaube, gut.
Warum Spieler des Tages? Hat ein Tor geschossen (Elfmeter).
Weitere Fakten: Der gebürtige Bosnier Zvjezdan spricht akzentfrei deutsch, aber ist ja auch in München aufgewachsen. Er mag kein Bier und findet, die Laufeinheiten im Training seien "eine Quälerei". Aber Qualität kommt ja auch von Qual.
Deshalb müsste ich Fußball-Übertragungen im Radio per se mögen und noch mehr die berühmte Bundesliga-Konferenz am Samstag, auch genannt: "Heute im Stadion."
Nein, dem ist nicht so, das habe ich am vergangenen Samstag wieder festgestellt.
Wir sitzen im Auto, V. fährt, das Radio ist an, es ist gleich halb vier. Anstoß, alles läuft glatt, Hans Peter Pull sitzt in Wolfsburg und ist guter Dinge. Mintal hat den Ball, wunderbar, ich döse weg.
Ich döse im Auto immer weg. Wenn ich Beifahrer bin. Manchmal sagt V. auch: Schläfst du schon? Oder: Du schläfst ja noch gar nicht.
Hans Peter Pulls immer lauter werdende Stimme reißt mich unsanft aus dem Dämmerschlaf und bevor ich kapiere, wo ich bin, wer da schreit und um was es geht, brüllt Pull: "Neeeiiin! Eigentor!!!!"
Charisteas war's. Ich hätte ihn vergangene Woche nicht so loben sollen. Die Wolfsburger schießen dann noch ein richtiges Tor, das Spiel endet schließlich 3:1, wir haben unser Ziel erreicht, machen schlecht gelaunt das Radio aus und suchen Vergessen im Frankenwein.
Weil er auch ein richtiges Tor geschossen hat ist
Der Spieler des Tages: Zvjezdan Misimovic
Was ich über ihn weiß: Sein Vorname wird nicht "Zwetschge" ausgesprochen, aber seit der F-Jugend tun das alle, sagt Zvjezdan auf seiner Homepage. Da jammert er auch, wie schlimm es war, als ihm die Weisheitszähne gezogen wurden (weil er lange nichts essen konnte).
Wie V. ihn findet: Ohne das ich jetzt noch einmal nachfrage: Ich glaube, gut.
Warum Spieler des Tages? Hat ein Tor geschossen (Elfmeter).
Weitere Fakten: Der gebürtige Bosnier Zvjezdan spricht akzentfrei deutsch, aber ist ja auch in München aufgewachsen. Er mag kein Bier und findet, die Laufeinheiten im Training seien "eine Quälerei". Aber Qualität kommt ja auch von Qual.
23.10.07
10. Spieltag: Oooom.
Ich tu mir das ja nicht mehr an. Diese Samstag-Nachmittags-Routine mit Badewanne und Bayern1. 90 Minuten Daumen drücken. Plus 15 Minuten zittern in der Halbzeit. Plus Christoph Deumling, kongenialier Dirigent im Kommentatoren-Orchester. Plus Sabine Töpperwien. Minus Günther Koch.
Ohne mich. Ich geh zum Yoga.
Will dann aber, entspannt, gedehnt und mit ganz viel "Oooom" im Hirn natürlich wissen, wie's gelaufen ist für den Club.
V. öffnet die Wohnungstür.
Ich: Und?
V: 5 zu 1.
Ich: Nein! So eine Scheiße!
Nicht, dass ich vor lauter Ooom auf einmal zum Frankfurt-Fan mutiert wäre, aber nie im Leben wäre ich nach den Dramen der letzten Wochen auf die Idee gekommen, der Club könnte 5:1 gewinnen. Daheim! Gegen Frankfurt! Der letzte Heimsieg gegen Frankfurt war an V.s elftem (!!!) Geburtstag. Sagte V. Bestätigte daraufhin Christoph Deumling.
Ich entschuldige mich hiermit in aller Form, dass ich dem Club so wenig zugetraut habe, weise aber auf zwei Dinge hin:
1. Beim Fußballtipp auf der Arbeit habe ich auf Sieg Nürnberg getippt.
2. Weil Kollegin T. und ich außerdem das Halbzeitergebnis und ein paar andere Spiele richtig hatten, wurden wir zum zweiten Mal Tagessieger. 25 Flocken!!!!
V. sagt, er hört bald auf zu Arbeiten, wenn das so weiter geht, ich könnte uns dann mit Fußballtipps ernähren.
Der Spieler des Tages: Angelos Charisteas
Was ich über ihn weiß: Bei der EM 2004 war er gut und wurde mit den Griechen Europameister - was ich, Wettkönigin die ich schon immer war, vorausgesagt hatte.
Wie V. ihn findet: Eigentlich ganz schrecklich. Ein Fehlkauf. Trifft nicht. Stört. Hat ein Mäuschen-Gesicht.
Warum Spieler des Tages? War an drei von fünf Toren beteiligt, sowas würdigt auch V.
Weitere Fakten: Angelos hat mal bei Bremen gespielt und im EM-Finale das Siegtor geschossen (das hatte ich vergessen, erinnere mich jetzt aber wieder an das Bild vom jubelnden Angelos, der mit ausgebreiteten Armen übers Feld läuft. Oder so.)
Sein Spitzname ist "Harry", bekommen hat er diesen von Bremen-Trainer Thomas Schaaf. Warum auch immer.
Ohne mich. Ich geh zum Yoga.
Will dann aber, entspannt, gedehnt und mit ganz viel "Oooom" im Hirn natürlich wissen, wie's gelaufen ist für den Club.
V. öffnet die Wohnungstür.
Ich: Und?
V: 5 zu 1.
Ich: Nein! So eine Scheiße!
Nicht, dass ich vor lauter Ooom auf einmal zum Frankfurt-Fan mutiert wäre, aber nie im Leben wäre ich nach den Dramen der letzten Wochen auf die Idee gekommen, der Club könnte 5:1 gewinnen. Daheim! Gegen Frankfurt! Der letzte Heimsieg gegen Frankfurt war an V.s elftem (!!!) Geburtstag. Sagte V. Bestätigte daraufhin Christoph Deumling.
Ich entschuldige mich hiermit in aller Form, dass ich dem Club so wenig zugetraut habe, weise aber auf zwei Dinge hin:
1. Beim Fußballtipp auf der Arbeit habe ich auf Sieg Nürnberg getippt.
2. Weil Kollegin T. und ich außerdem das Halbzeitergebnis und ein paar andere Spiele richtig hatten, wurden wir zum zweiten Mal Tagessieger. 25 Flocken!!!!
V. sagt, er hört bald auf zu Arbeiten, wenn das so weiter geht, ich könnte uns dann mit Fußballtipps ernähren.
Der Spieler des Tages: Angelos Charisteas
Was ich über ihn weiß: Bei der EM 2004 war er gut und wurde mit den Griechen Europameister - was ich, Wettkönigin die ich schon immer war, vorausgesagt hatte.
Wie V. ihn findet: Eigentlich ganz schrecklich. Ein Fehlkauf. Trifft nicht. Stört. Hat ein Mäuschen-Gesicht.
Warum Spieler des Tages? War an drei von fünf Toren beteiligt, sowas würdigt auch V.
Weitere Fakten: Angelos hat mal bei Bremen gespielt und im EM-Finale das Siegtor geschossen (das hatte ich vergessen, erinnere mich jetzt aber wieder an das Bild vom jubelnden Angelos, der mit ausgebreiteten Armen übers Feld läuft. Oder so.)
Sein Spitzname ist "Harry", bekommen hat er diesen von Bremen-Trainer Thomas Schaaf. Warum auch immer.
20.10.07
Der Timo und ich
Sekunden vorher weiß ich es. Es ist, als würde das Bild ganz kurz einfrieren, die hilflosen Blicke der Verteidiger und die erhobenen Arme des Torwarts, alles steht still, nur einer bewegt sich. Der Ball. Es ist, als würde ihn jemand Richtung Tor ziehen und nicht schießen, und bevor überhaupt irgendetwas passiert weiß ich: Der ist drin und das ist nicht gut.
Dann fällt zum Beispiel ein Tor in der zweiten Minute und dann noch eins und in der zweiten Halbzeit das dritte. Ich habe also das zweite Gesicht, wenn auch recht rudimentär. Ich weiß nur ganz kurz vorher, dass jetzt das Tor für die anderen fällt, ich kann dafür keine Spielstände schon am Tag vorher voraussagen oder ob Deutschland Europameister wird.
Nach Mittwoch würde ich sagen: Eher nicht.
Ich bin jetzt also endgültig die Pechmarie: Seit 1991 war ich exakt vier Mal beim Fußball und genauso oft hat die von mir favorisierte Mannschaft verloren. Von verschiedenen Seiten wurde mir nun ein Stadionverbot erteilt, was ich verstehe, aber auch etwas schade finde. Denn mir gefällt es im Stadion, auch in der Allianz Arena. Auch wenn ich mir bei Länderspielen etwas komisch vorkomme, die Nationalhymne mitzusingen und mich nicht verkleide. Noch nicht.
Wenn ich also nicht mehr ins Stadion darf, dann der Timo auch nicht. Wenn Timo Hildebrand im Tor steht, geht das nie wirklich gut aus für die deutsche Nationalmannschaft. Auch wenn der Timo, so habe ich mir sagen lassen, kein schlechter Torwart ist und für mindestens zwei der drei Tore am Mittwoch nichts konnte. Diverse andere Mitspieler waren da noch planloser, zum Beispiel Lukas Podolski (ich wollte schon fragen, ob er eingewechselt wird, dabei spielte er die ganze Zeit mit bzw. tat immerhin so).
Der Timo und ich, wir sind keine Maskottchen, für keine Mannschaft. V. ist gnädig, er hat gesagt, ich soll mich durchbeißen, vier, fünf Spiele ohne Sieg, das macht den richtigen Fan aus.
Auch einen guten Torwart?
Dann fällt zum Beispiel ein Tor in der zweiten Minute und dann noch eins und in der zweiten Halbzeit das dritte. Ich habe also das zweite Gesicht, wenn auch recht rudimentär. Ich weiß nur ganz kurz vorher, dass jetzt das Tor für die anderen fällt, ich kann dafür keine Spielstände schon am Tag vorher voraussagen oder ob Deutschland Europameister wird.
Nach Mittwoch würde ich sagen: Eher nicht.
Ich bin jetzt also endgültig die Pechmarie: Seit 1991 war ich exakt vier Mal beim Fußball und genauso oft hat die von mir favorisierte Mannschaft verloren. Von verschiedenen Seiten wurde mir nun ein Stadionverbot erteilt, was ich verstehe, aber auch etwas schade finde. Denn mir gefällt es im Stadion, auch in der Allianz Arena. Auch wenn ich mir bei Länderspielen etwas komisch vorkomme, die Nationalhymne mitzusingen und mich nicht verkleide. Noch nicht.
Wenn ich also nicht mehr ins Stadion darf, dann der Timo auch nicht. Wenn Timo Hildebrand im Tor steht, geht das nie wirklich gut aus für die deutsche Nationalmannschaft. Auch wenn der Timo, so habe ich mir sagen lassen, kein schlechter Torwart ist und für mindestens zwei der drei Tore am Mittwoch nichts konnte. Diverse andere Mitspieler waren da noch planloser, zum Beispiel Lukas Podolski (ich wollte schon fragen, ob er eingewechselt wird, dabei spielte er die ganze Zeit mit bzw. tat immerhin so).
Der Timo und ich, wir sind keine Maskottchen, für keine Mannschaft. V. ist gnädig, er hat gesagt, ich soll mich durchbeißen, vier, fünf Spiele ohne Sieg, das macht den richtigen Fan aus.
Auch einen guten Torwart?
16.10.07
Spieltage 5 bis 9: Trost von Peters Grill
Der Club macht es V. derzeit nicht leicht. Schwankt zwischen überragend (Uefa-Cup, Gruppenphase usw.) und peinlich (Benefizspiel gegen Fürth, Bundesliga, gegen Bayern).
Trösten konnte ihn dieser Tage höchstens M. und zwar mit einem Originial- DFB-Pokal-Sieger-Bierglas von Peters Grill in Nürnberg.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an M., von dem man mittlerweile sagen kann, dass er anfängt, unsere Wohnung mit FCN-Nippes zu überschwemmen (siehe auch Poster aus der Saison 1999/2000 mit Unterschriften, gerahmt).
V. braucht aber auch Trost, denn ich habe sportmäßig in der Zwischenzeit ein bisschen fremd geguckt, mir das Fußball-Länderspiel gegen Irland gespart (langweilig!) und mich nun dem Rugby zugewandt. Dieses Spiel ist
a) schneller
b) der Spielstand höher
c) die Kerle... äh ja die Kerle.... schauen ganz gut aus. Also das ganze ist irgendwie animalischer. Wobei mir bei diesem Satz einfällt, dass die logische Schlussfolgerung daraus wäre, dass ich dann auch Oliver Kahn gut finden müsste. Nun... dem ist nicht so. Ich halte es da eher mit Johnny Wilkinson.
Aber keine Angst, meine Untreue ist morgen auch schon wieder vorbei, T. hat mir eine Karte für das Länderspiel angetragen und so werde ich zum ersten Mal live der deutschen Nationalmannschaft Händchen halten.
Das aber wehmütig, denn Gott ist nicht dabei. War wohl beleidigt am Samstag, weil ich mich fürs Animalische entschieden hatte, hat er sich gleich noch mal Gelb geben lassen.
Sorry, Jens.
P.S. Mit dem 10. Spieltag geht's dann wie gewohnt weiter, nehme aber jetzt schon Vorschläge für den Spieler des Tages entgegen.
Trösten konnte ihn dieser Tage höchstens M. und zwar mit einem Originial- DFB-Pokal-Sieger-Bierglas von Peters Grill in Nürnberg.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an M., von dem man mittlerweile sagen kann, dass er anfängt, unsere Wohnung mit FCN-Nippes zu überschwemmen (siehe auch Poster aus der Saison 1999/2000 mit Unterschriften, gerahmt).
V. braucht aber auch Trost, denn ich habe sportmäßig in der Zwischenzeit ein bisschen fremd geguckt, mir das Fußball-Länderspiel gegen Irland gespart (langweilig!) und mich nun dem Rugby zugewandt. Dieses Spiel ist
a) schneller
b) der Spielstand höher
c) die Kerle... äh ja die Kerle.... schauen ganz gut aus. Also das ganze ist irgendwie animalischer. Wobei mir bei diesem Satz einfällt, dass die logische Schlussfolgerung daraus wäre, dass ich dann auch Oliver Kahn gut finden müsste. Nun... dem ist nicht so. Ich halte es da eher mit Johnny Wilkinson.
Aber keine Angst, meine Untreue ist morgen auch schon wieder vorbei, T. hat mir eine Karte für das Länderspiel angetragen und so werde ich zum ersten Mal live der deutschen Nationalmannschaft Händchen halten.
Das aber wehmütig, denn Gott ist nicht dabei. War wohl beleidigt am Samstag, weil ich mich fürs Animalische entschieden hatte, hat er sich gleich noch mal Gelb geben lassen.
Sorry, Jens.
P.S. Mit dem 10. Spieltag geht's dann wie gewohnt weiter, nehme aber jetzt schon Vorschläge für den Spieler des Tages entgegen.
Wie werde ich Fußballgöttin - Lektion 3
Merke: Den Chef überraschen.
Das geht ganz einfach: Während eines Uefa-Cup-Spiels des FCN ständig den Live-Ticker anklicken. Vom 1:1-Zwischenstand nervös werden. Sich vom nervösen V. am Telefon noch nervöser machen lassen (V: Mir tut schon alles weh vom Daumendrücken!). So nervös schließlich einen Kaffee holen, dort den Chef treffen und rufen: Chef, ich bin so nervös, es steht 1:1!
Ein Fachgespräch mit dem Chef über den Uefa-Cup im Allgemeinen und den Club im Besonderen anfangen, bis der Chef mit verklärtem Blick sagt:
"Dass ich hier mal mit einer Kollegin stehe und über Fußball rede, hätte ich nie gedacht."
Das geht ganz einfach: Während eines Uefa-Cup-Spiels des FCN ständig den Live-Ticker anklicken. Vom 1:1-Zwischenstand nervös werden. Sich vom nervösen V. am Telefon noch nervöser machen lassen (V: Mir tut schon alles weh vom Daumendrücken!). So nervös schließlich einen Kaffee holen, dort den Chef treffen und rufen: Chef, ich bin so nervös, es steht 1:1!
Ein Fachgespräch mit dem Chef über den Uefa-Cup im Allgemeinen und den Club im Besonderen anfangen, bis der Chef mit verklärtem Blick sagt:
"Dass ich hier mal mit einer Kollegin stehe und über Fußball rede, hätte ich nie gedacht."
Wie werde ich Fußballgöttin - Lektion 2
Merke: Immer richtig tippen, am besten gleich vier Spieltage im Voraus.
Damit viel Geld gewinnen (insgesamt 43 "Flocken" an zwei Spieltagen) und sich so die Gunst der männlichen Kollegen erkaufen.
Damit viel Geld gewinnen (insgesamt 43 "Flocken" an zwei Spieltagen) und sich so die Gunst der männlichen Kollegen erkaufen.
13.9.07
Wie werde ich Fußballgöttin - Lektion 1
Merke: Nicht dumm fragen, sondern klug feststellen.
Beispiel: Länderspiel Deutschland - Rumänien. 2. Halbzeit, beim Stand von 1:1 macht sich David Odonkor am Spielfeldrand warm.
V.: Was soll denn das? Der wechselt doch nicht den Odonkor ein! Der kann doch nix!
Ich: Weiß gar nicht was du hast, der war doch voll super bei der WM.
V.: Ach. Jetzt sitzt er da in Dings... na, Spanien und man hört nix von ihm.
Ich: Aber er rennt doch so schnell. Kommt über die Seite und - zack - Tor.
V.: Ach. Die paar Mal.
(In dem Moment rennt David Odonkor über die Seite an allen Rumänen und eigenen Männern vorbei und schießt das Tor zum 2:1)
V. schweigt.
Beispiel: Länderspiel Deutschland - Rumänien. 2. Halbzeit, beim Stand von 1:1 macht sich David Odonkor am Spielfeldrand warm.
V.: Was soll denn das? Der wechselt doch nicht den Odonkor ein! Der kann doch nix!
Ich: Weiß gar nicht was du hast, der war doch voll super bei der WM.
V.: Ach. Jetzt sitzt er da in Dings... na, Spanien und man hört nix von ihm.
Ich: Aber er rennt doch so schnell. Kommt über die Seite und - zack - Tor.
V.: Ach. Die paar Mal.
(In dem Moment rennt David Odonkor über die Seite an allen Rumänen und eigenen Männern vorbei und schießt das Tor zum 2:1)
V. schweigt.
4.9.07
4. Spieltag: Abstiegsplatz
V. hat in den vergangenen Tagen zwei Sätze von sich gegeben, die ich hier mal analysieren will.
Satz 1 (vor dem Spiel gegen Cottbus am vergangenen Samstag): "Ich wünschte, ich wäre kein Fußball-Fan."
Ich versuche, mir das vorzustellen. Es gelingt mir nicht.
Würde ich V. morgens den Feuilleton rauslegen statt des Sportteils?
Würde er statt Fußball-Fakten seine Meinung zur neuen Wagner-Inszenierung in Bayreuth abliefern?
Läge ein Golfschläger im Auto statt eines Liverpool-Schals?
Und vor allem: Was wäre mit den Samstagen? Keine Nachmittage, an denen ich entspannt zum Yoga gehen kann, weil V. ja keine Zeit hat. Weil er nassgeschwitzt am Radio klebt oder mit einem MP3-Player durch den Zoo läuft (alles schon vorgekommen).
Ich kann mir das nicht vorstellen, ich will es nicht.
Satz 2 (als ich frage, ob wir am Samstag das Länderspiel gucken): "Du bist doch eigentlich Fußbalhasserin."
Nein, bin ich nicht. Als Fußballhasserin wäre ich nicht soweit gegangen, V. die Ehe zu versprechen. Als Fußballhasserin würde ich nicht diese Zeilen schreiben und V. und ich würden uns höchstens flüchtig kennen. Ein Leben als Fußballhasserin wäre einfach, genauso einfach wie das als überzeugter Fan. Aber Extreme sind was für Schlaffis, die nicht mit den Nuancen und Grautönen umgehen können, die sich nicht auf die innere Zerrissenheit des Sowohlalsauch einlassen wollen.
Mein Problem ist: Ich leide mal mit, und mal ist mir der Club egal. Das geht leider nicht immer konform mit V.s aktueller Seelenlage den Club betreffend. Vergangenes Wochenende war's mir eher egal, kommendes muss ich mich glücklicherweise nicht entscheiden, wegen des Länderspiels.
Immerhin hat sich der Club am 4. Spieltag meinen Tipp zu Herzen genommen und fast gewonnen. Weil er in Radio und TV hochgelobt wurde ist der
Spieler des Tages: Jaromir Blazek
Was ich über ihn weiß: Er wird Raphael Schäfer nie ersetzen können.
Wie V. ihn findet: Im Spiel gegen Karlsruhe: schlecht. Mittlerweile hat sich Blazek aber schon ein wenig angestrengt und V. lässt sich vielleicht noch überzeugen.
Warum Spieler des Tages? Muss gegen Cottbus echt gut gewesen sein.
Weitere Fakten: Jaromir Blazek ist zweiter Torhüter der tschechischen Nationalmannschaft und schon ganz schön alt (35), was bei Torleuten aber ja keine Seltenheit ist (siehe auch: Gott).
Satz 1 (vor dem Spiel gegen Cottbus am vergangenen Samstag): "Ich wünschte, ich wäre kein Fußball-Fan."
Ich versuche, mir das vorzustellen. Es gelingt mir nicht.
Würde ich V. morgens den Feuilleton rauslegen statt des Sportteils?
Würde er statt Fußball-Fakten seine Meinung zur neuen Wagner-Inszenierung in Bayreuth abliefern?
Läge ein Golfschläger im Auto statt eines Liverpool-Schals?
Und vor allem: Was wäre mit den Samstagen? Keine Nachmittage, an denen ich entspannt zum Yoga gehen kann, weil V. ja keine Zeit hat. Weil er nassgeschwitzt am Radio klebt oder mit einem MP3-Player durch den Zoo läuft (alles schon vorgekommen).
Ich kann mir das nicht vorstellen, ich will es nicht.
Satz 2 (als ich frage, ob wir am Samstag das Länderspiel gucken): "Du bist doch eigentlich Fußbalhasserin."
Nein, bin ich nicht. Als Fußballhasserin wäre ich nicht soweit gegangen, V. die Ehe zu versprechen. Als Fußballhasserin würde ich nicht diese Zeilen schreiben und V. und ich würden uns höchstens flüchtig kennen. Ein Leben als Fußballhasserin wäre einfach, genauso einfach wie das als überzeugter Fan. Aber Extreme sind was für Schlaffis, die nicht mit den Nuancen und Grautönen umgehen können, die sich nicht auf die innere Zerrissenheit des Sowohlalsauch einlassen wollen.
Mein Problem ist: Ich leide mal mit, und mal ist mir der Club egal. Das geht leider nicht immer konform mit V.s aktueller Seelenlage den Club betreffend. Vergangenes Wochenende war's mir eher egal, kommendes muss ich mich glücklicherweise nicht entscheiden, wegen des Länderspiels.
Immerhin hat sich der Club am 4. Spieltag meinen Tipp zu Herzen genommen und fast gewonnen. Weil er in Radio und TV hochgelobt wurde ist der
Spieler des Tages: Jaromir Blazek
Was ich über ihn weiß: Er wird Raphael Schäfer nie ersetzen können.
Wie V. ihn findet: Im Spiel gegen Karlsruhe: schlecht. Mittlerweile hat sich Blazek aber schon ein wenig angestrengt und V. lässt sich vielleicht noch überzeugen.
Warum Spieler des Tages? Muss gegen Cottbus echt gut gewesen sein.
Weitere Fakten: Jaromir Blazek ist zweiter Torhüter der tschechischen Nationalmannschaft und schon ganz schön alt (35), was bei Torleuten aber ja keine Seltenheit ist (siehe auch: Gott).
30.8.07
3. Spieltag: Niedergestreckt
V.s Kommentar nach dem Spiel gegen Bremen: "Kannst wieder mit ins Stadion, die verlieren auch ohne dich."
Danke Club, dieser Komplex wäre damit ausgeräumt. Ich bin also einigermaßen erleichtert, V. verärgert. Es war das alte Spiel - der Club spielt besser, verliert aber trotzdem. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Dafür bin ich eben auf volles Risiko gegangen und habe in der unternehmensinternen Tipprunde gegen Nürnberg getippt. Fußballgott, verzeih mir! Aber ich glaube ganz fest daran, dass Nürnberg jetzt erst recht gegen Cottbus gewinnt. Sozusagen aus Trotz, weil ich vorgebe, nicht an sie zu glauben. Zumindest auf dem Tippschein.
Doch das ist Zukunftsmusik, vorher wollen wir den 3. Spieltag abschließen mit dem
Spieler des Tages: Ivan Saenko
Was ich über ihn weiß: Er ist Russe.
Wie V. ihn findet: Wollte, dass er Spieler des Tages wird, weil "wenn er schon nicht durch guten Fußball auffällt, dann wenigstens dadurch, dass er einen Bremer niederstreckt." Man muss dazu sagen: Das ist sonst nicht Ivans Art. Meistens grinst er sehr viel und zaubert mit seinen Beinen.
Warum Spieler des Tages? Wer sagt, dass man tolles geleistet haben muss, um in diese Rubrik zu kommen? Böse Fouls gehen manchmal auch.
Weitere Fakten: Ivan ist 23 und war in der vergangenen Saison vereinsinterner Torschützenkönig. Sein Vater trainiert den russischen Frauenfußballmeister FC Energie Woronesch.
Danke Club, dieser Komplex wäre damit ausgeräumt. Ich bin also einigermaßen erleichtert, V. verärgert. Es war das alte Spiel - der Club spielt besser, verliert aber trotzdem. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Dafür bin ich eben auf volles Risiko gegangen und habe in der unternehmensinternen Tipprunde gegen Nürnberg getippt. Fußballgott, verzeih mir! Aber ich glaube ganz fest daran, dass Nürnberg jetzt erst recht gegen Cottbus gewinnt. Sozusagen aus Trotz, weil ich vorgebe, nicht an sie zu glauben. Zumindest auf dem Tippschein.
Doch das ist Zukunftsmusik, vorher wollen wir den 3. Spieltag abschließen mit dem
Spieler des Tages: Ivan Saenko
Was ich über ihn weiß: Er ist Russe.
Wie V. ihn findet: Wollte, dass er Spieler des Tages wird, weil "wenn er schon nicht durch guten Fußball auffällt, dann wenigstens dadurch, dass er einen Bremer niederstreckt." Man muss dazu sagen: Das ist sonst nicht Ivans Art. Meistens grinst er sehr viel und zaubert mit seinen Beinen.
Warum Spieler des Tages? Wer sagt, dass man tolles geleistet haben muss, um in diese Rubrik zu kommen? Böse Fouls gehen manchmal auch.
Weitere Fakten: Ivan ist 23 und war in der vergangenen Saison vereinsinterner Torschützenkönig. Sein Vater trainiert den russischen Frauenfußballmeister FC Energie Woronesch.
20.8.07
2. Spieltag: Erleichterung
Samstagabend 23 Uhr, es läuft "Das aktuelle Sportstudio", die Brille hängt mir quer übers Gesicht, meine Augen sind geschlossen und ich befinde mich kurz vorm Tiefschlaf.
Da flüstert mir V. ins Ohr: ""2:1 gewonnen, alles wieder gut!"
Was war V. nicht tapfer gewesen an diesem Samstag, den wir ausnahmsweise in Regensburg verbrachten. Nach außen gab er vor, nur mir zuliebe natürlich, an diesem Tag nichts von Fußball wissen zu wollen. Kein Spielstand, kein Ergebnis, nichts. Nürnberg? Spielen die da Fußball?
In Wahrheit war es kein der Romantik geschuldetes Desinteresse.
Sondern die nackte Angst, schon wieder so ein KSC-Debakel zu erleben. Die Zeichen standen auf Wiederholung: Auch Hansa Rostock ist erst aufgestiegen, und es hätte gut sein können, dass die sich nun gegen Nürnberg für die in München erlittene Schmach rächen wollten.
Während V. sich verweigerte, wurde ich neugierig und überlegte kurzzeitig, heimlich P. anzurufen und das Ergebnis zu erfragen, zum Beispiel, während V. auf dem Klo war. Hab ich dann aber wieder vergessen.
Umso größer war V.s Erleichterung kurz vor Ende des Aktuellen Sportstudios, als wir schon drei andere Spielberichte und Dirk Nowitzki über uns ergehen hatten lassen und ich schon eingeschlafen war.
Zur Feier des ersten Saison-Sieges etabliere ich hier im Blog eine neue Rubrik, die da heißt:
Der Spieler des Tages: Tomas Galasek
Was ich über ihn weiß: Er ist schon alt (34), aber er ist wichtig (im Mittelfeld).
Wie V. ihn findet: Sein Lieblingsspieler, auch wenn wir immer alle dachten, das wären Vittek oder Mintal. Wer aufpasst weiß aber, wie oft V. Galaseks Wichtigkeit betont. Genauso oft bedauert er aber auch, dass er (Galasek, nicht V.) halt nicht mehr so schnell rennt.
Warum Spieler des Tages? Weil Tomas Galasek ein Tor gemacht hat, obwohl er für sowas a) nicht unbedingt zuständig ist und b) der Ball so "gestolpert" war (O-Ton V.), dass er gar nicht hätte reingehen dürfen. Eigentlich hätte deshalb der Torwart von Hansa Rostock zum Spieler des Tages gekürt werden müssen, aber ich wollte diese Rubrik schon mit einem Club-Spieler eröffnen.
Weitere Fakten: Tomas Galasek ist Tscheche und wiegt laut Club-Homepage 82 Kilo.
Da flüstert mir V. ins Ohr: ""2:1 gewonnen, alles wieder gut!"
Was war V. nicht tapfer gewesen an diesem Samstag, den wir ausnahmsweise in Regensburg verbrachten. Nach außen gab er vor, nur mir zuliebe natürlich, an diesem Tag nichts von Fußball wissen zu wollen. Kein Spielstand, kein Ergebnis, nichts. Nürnberg? Spielen die da Fußball?
In Wahrheit war es kein der Romantik geschuldetes Desinteresse.
Sondern die nackte Angst, schon wieder so ein KSC-Debakel zu erleben. Die Zeichen standen auf Wiederholung: Auch Hansa Rostock ist erst aufgestiegen, und es hätte gut sein können, dass die sich nun gegen Nürnberg für die in München erlittene Schmach rächen wollten.
Während V. sich verweigerte, wurde ich neugierig und überlegte kurzzeitig, heimlich P. anzurufen und das Ergebnis zu erfragen, zum Beispiel, während V. auf dem Klo war. Hab ich dann aber wieder vergessen.
Umso größer war V.s Erleichterung kurz vor Ende des Aktuellen Sportstudios, als wir schon drei andere Spielberichte und Dirk Nowitzki über uns ergehen hatten lassen und ich schon eingeschlafen war.
Zur Feier des ersten Saison-Sieges etabliere ich hier im Blog eine neue Rubrik, die da heißt:
Der Spieler des Tages: Tomas Galasek
Was ich über ihn weiß: Er ist schon alt (34), aber er ist wichtig (im Mittelfeld).
Wie V. ihn findet: Sein Lieblingsspieler, auch wenn wir immer alle dachten, das wären Vittek oder Mintal. Wer aufpasst weiß aber, wie oft V. Galaseks Wichtigkeit betont. Genauso oft bedauert er aber auch, dass er (Galasek, nicht V.) halt nicht mehr so schnell rennt.
Warum Spieler des Tages? Weil Tomas Galasek ein Tor gemacht hat, obwohl er für sowas a) nicht unbedingt zuständig ist und b) der Ball so "gestolpert" war (O-Ton V.), dass er gar nicht hätte reingehen dürfen. Eigentlich hätte deshalb der Torwart von Hansa Rostock zum Spieler des Tages gekürt werden müssen, aber ich wollte diese Rubrik schon mit einem Club-Spieler eröffnen.
Weitere Fakten: Tomas Galasek ist Tscheche und wiegt laut Club-Homepage 82 Kilo.
16.8.07
Tippen.
Ein Beweis dafür, dass ich zum echten Fußball-Fan mutiere ist: Ich tippe.
Ein noch größerer Beweis ist: Ich tippe um mehr Geld und weitaus komplizierter als V.
Während V. einfach schnöde zehn Euro an BVB-Fan F. überweist und jeden Freitag lediglich auf Sieg oder Unentschieden setzt, spielen Kollegin T. und ich bei den ganz Großen mit:
Wir haben gemeinsam 85 Euro investiert und sind in die unternehmensinterne Tippgemeinschaft eingestiegen. Als ich erzählte was wir alles tippen müssen (Ergebnis, Halbzeitstand, gelbe Karten und wie 1860 spielt), erklärte mich V. für verrückt.
Ich erinnerte ihn an meinen grandiosen Tipp-Sieg während der EM 2004. Da hatte er einen Kasten Bier an mich verloren, weil ich beim Eröffnungsspiel verkündet hatte, Griechenland würde Europameister werden.
Ich vertraue auf meine Intuition.
Das hat am ersten Spieltag noch nicht so gut geklappt. Um Intuition geht es beim Tippen auch nicht, habe ich dann von V. erfahren und auch nicht um das, was man möchte.
Denn: "Du darfst nicht das tippen, was du dir wünschst, sondern das, was rauskommt."
Wenn Ihr diesen Geheimtipp berücksichtigt, liebe Leser, werdet Ihr die Tippkönige. Versprochen.
Ein noch größerer Beweis ist: Ich tippe um mehr Geld und weitaus komplizierter als V.
Während V. einfach schnöde zehn Euro an BVB-Fan F. überweist und jeden Freitag lediglich auf Sieg oder Unentschieden setzt, spielen Kollegin T. und ich bei den ganz Großen mit:
Wir haben gemeinsam 85 Euro investiert und sind in die unternehmensinterne Tippgemeinschaft eingestiegen. Als ich erzählte was wir alles tippen müssen (Ergebnis, Halbzeitstand, gelbe Karten und wie 1860 spielt), erklärte mich V. für verrückt.
Ich erinnerte ihn an meinen grandiosen Tipp-Sieg während der EM 2004. Da hatte er einen Kasten Bier an mich verloren, weil ich beim Eröffnungsspiel verkündet hatte, Griechenland würde Europameister werden.
Ich vertraue auf meine Intuition.
Das hat am ersten Spieltag noch nicht so gut geklappt. Um Intuition geht es beim Tippen auch nicht, habe ich dann von V. erfahren und auch nicht um das, was man möchte.
Denn: "Du darfst nicht das tippen, was du dir wünschst, sondern das, was rauskommt."
Wenn Ihr diesen Geheimtipp berücksichtigt, liebe Leser, werdet Ihr die Tippkönige. Versprochen.
1. Spieltag: Wenig ist auch nicht viel
Am Ende freute sich nur M.
Er trug einen blau-weiß gestreiften Pullover - von weitem sah er damit aus wie ein Matrose auf Landgang, aus der Nähe wie ein KSC-Fan. V. hatte sein neues Club-Trikot an und sah aus jeder Entfernung aus wie ein Club-Fan, dessen Mannschaft am ersten Spieltag vom Aufsteiger "düpiert" worden war, so stand es zumindest am nächsten Tag in der Zeitung.
Es hatte ein grandioser Auftakt für die neue Saison hier im Blog werden sollen und ging natürlich schief. Die Lehre die ich daraus ziehe: So schnell sieht mich kein Stadion mehr von innen, schon gar nicht das in Nürnberg. Nach dem verpatzten Ligapokal-Spiel zwei Wochen zuvor hatte mich ein Kollege mit "da waren Sie wohl die Pechmarie" aufgezogen, jetzt, nachdem der Club in meiner Gegenwart schon wieder versagt hat muss ich sagen: Ja, ich bin die Pechmarie.
Ich weiß nicht, was an meiner Anwesenheit im Stadion schlecht sein soll: Ich trage einen Schal in den Vereinsfarben, ich brülle bei "Marek Mintal" inbrünstig ein "Fußballgott" hinterher und springe mittlerweile bei Torchancen auch rechtzeitig und nicht zeitverzögert vom Stuhl. Ich habe kein Buch dabei, falls mir langweilig werden könnte. Ich nörgle nicht, weil ein passabel aussehender Spieler ausgewechselt wird, ich frage nicht, ob Joshua Kennedy berühmte Verwandte hat. Alles in allem: Ich mache mich als Fußball-Fan.
Der Club dankt es mir mit einem schlechten Spiel.
Einen Tag nach dem Spiel mache ich auch meine erste schmerzvolle Erfahrung als Fußball-Fan: Ein realistischer, nichts beschönigender Bericht in der Zeitung deprimiert mich zutiefst. Mehr als es V. deprimiert! Vor einem Jahr wäre mir das nicht passiert. In dem Moment finde ich die Entwicklung, die ich in den vergangenen zwölf Monaten durchgemacht habe, nicht so wirklich gut. Mir ging es besser, als der Club noch in der zweiten Liga war und mich das alles herzlich wenig interessierte.
Und V.? Hat mir natürlich gefühlte fünf Jahrzehnte als Club-Fan voraus und begegnet dem Desaster des ersten Spieltages mit großer Gelassenheit. Abwarten sagt er. Vergangene Saison hat der Club 14 Mal unentschieden gespielt. Wenn er jetzt fünf Mal verliert und vier Mal gewinnt (oder umgekehrt) wären das genauso viele Punkte. Aha. Das sollte mich beruhigen und es hätte es vielleicht, wenn ich logischer denken könnte.
Was er sagen wollte war: Am Anfang kann man schon mal verlieren. Vielleicht auch nächsten Samstag in Rostock. Aber dann... Dann wird es V. auch zu bunt. Am Sonntag jedenfalls war er gefasst. Die Nürnberger hätten sich doch ein wenig angestrengt, meinte P. Aber wenig ist eben auch nicht viel, sagte V.
Für M. hat es gereicht.
Er trug einen blau-weiß gestreiften Pullover - von weitem sah er damit aus wie ein Matrose auf Landgang, aus der Nähe wie ein KSC-Fan. V. hatte sein neues Club-Trikot an und sah aus jeder Entfernung aus wie ein Club-Fan, dessen Mannschaft am ersten Spieltag vom Aufsteiger "düpiert" worden war, so stand es zumindest am nächsten Tag in der Zeitung.
Es hatte ein grandioser Auftakt für die neue Saison hier im Blog werden sollen und ging natürlich schief. Die Lehre die ich daraus ziehe: So schnell sieht mich kein Stadion mehr von innen, schon gar nicht das in Nürnberg. Nach dem verpatzten Ligapokal-Spiel zwei Wochen zuvor hatte mich ein Kollege mit "da waren Sie wohl die Pechmarie" aufgezogen, jetzt, nachdem der Club in meiner Gegenwart schon wieder versagt hat muss ich sagen: Ja, ich bin die Pechmarie.
Ich weiß nicht, was an meiner Anwesenheit im Stadion schlecht sein soll: Ich trage einen Schal in den Vereinsfarben, ich brülle bei "Marek Mintal" inbrünstig ein "Fußballgott" hinterher und springe mittlerweile bei Torchancen auch rechtzeitig und nicht zeitverzögert vom Stuhl. Ich habe kein Buch dabei, falls mir langweilig werden könnte. Ich nörgle nicht, weil ein passabel aussehender Spieler ausgewechselt wird, ich frage nicht, ob Joshua Kennedy berühmte Verwandte hat. Alles in allem: Ich mache mich als Fußball-Fan.
Der Club dankt es mir mit einem schlechten Spiel.
Einen Tag nach dem Spiel mache ich auch meine erste schmerzvolle Erfahrung als Fußball-Fan: Ein realistischer, nichts beschönigender Bericht in der Zeitung deprimiert mich zutiefst. Mehr als es V. deprimiert! Vor einem Jahr wäre mir das nicht passiert. In dem Moment finde ich die Entwicklung, die ich in den vergangenen zwölf Monaten durchgemacht habe, nicht so wirklich gut. Mir ging es besser, als der Club noch in der zweiten Liga war und mich das alles herzlich wenig interessierte.
Und V.? Hat mir natürlich gefühlte fünf Jahrzehnte als Club-Fan voraus und begegnet dem Desaster des ersten Spieltages mit großer Gelassenheit. Abwarten sagt er. Vergangene Saison hat der Club 14 Mal unentschieden gespielt. Wenn er jetzt fünf Mal verliert und vier Mal gewinnt (oder umgekehrt) wären das genauso viele Punkte. Aha. Das sollte mich beruhigen und es hätte es vielleicht, wenn ich logischer denken könnte.
Was er sagen wollte war: Am Anfang kann man schon mal verlieren. Vielleicht auch nächsten Samstag in Rostock. Aber dann... Dann wird es V. auch zu bunt. Am Sonntag jedenfalls war er gefasst. Die Nürnberger hätten sich doch ein wenig angestrengt, meinte P. Aber wenig ist eben auch nicht viel, sagte V.
Für M. hat es gereicht.
2.8.07
Mensch, Marco...
... Engelhardt heißt er natürlich. "Der hat doch was g'schnupft", meinten die Herren in der Reihe hinter uns übrigens zu seiner allgemeinen Verfassung. Vielleicht, weil er soviel rumgewuselt ist, dass sogar ich ihn gesehen hab.
Weniger gewuselt ist der andere, Dominik Reinhardt, den hab ich nämlich gar nicht bemerkt. Kein Wunder, die Abwehr war ja auch schlecht bis kaum vorhanden. Trotzdem hat sich sein Name in mein Hirn geschlichen. Auch ein Weg, dort haften zu bleiben.
V. hat die Verwechslung natürlich bemerkt. Aber erst beim zweiten Lesen.
Weniger gewuselt ist der andere, Dominik Reinhardt, den hab ich nämlich gar nicht bemerkt. Kein Wunder, die Abwehr war ja auch schlecht bis kaum vorhanden. Trotzdem hat sich sein Name in mein Hirn geschlichen. Auch ein Weg, dort haften zu bleiben.
V. hat die Verwechslung natürlich bemerkt. Aber erst beim zweiten Lesen.
31.7.07
Vor Ort.
Ich will den ersten Satz zum Anlass nehmen, die Überschrift gleich wieder zu berichtigen. Denn wie gewiefte Journalistenfüchse sich vielleicht schon gedacht haben: "Vor Ort" darf man nicht schreiben, wenn es nicht um einen Besuch im Bergwerk geht. Da der Besuch eines Spiels gegen Schalke 04 mich zumindest in die Nähe einer Zeche rückt (in Gelsenkirchen soll es ja einige davon geben), will ich es aber gelten lassen.
Ich war vor Ort, ich war im Stadion. Zum dritten Mal nach 1991 (erwähnter Ministrantenausflug) und 1997 (DFB-Pokal, DJK Waldberg - Bayern München, 1:16), zum dritten Mal im Frankenstadion, das jetzt nach einer Kreditvergabeanstalt heißt und blau angestrichen ist.
Lange wollte ich nicht mit und lange dachte ich auch, V. wollte mich keinesfalls dabei haben. Die Gefahr, ich könnte auf der Gegengeraden ähnlich dumme Fragen stellen wie daheim vor dem Fernseher war nicht sehr klein, das muss sogar ich zugeben. So gesehen stellten wir uns beide dieser Gefahr, ich ausgerüstet mit einem nagelneuen FCN-Schal. Er ist dezent weiß-rot gestreift, und wenn man seine Enden in den Mantel stopft, sieht er aus wie ein ganz normaler Schal.
Erstanden hat ihn V. in der Club-Geschäftsstelle, dazu ein neues Trikot (für ihn selbst) und diverse Aufkleber (zum Beispiel für unser Auto). Die Aufkleber sind allerdings alle sehr klein, mittelgroße gab es nicht mehr, aus folgendem Grund, wie der junge Typ an der Kasse erklärte: Kurz vor V. war eine Oma da gewesen, die ihrer im Schullandheim weilenden Enkelin eine Überraschung machen wollte. Und zwar mit einer Bordüre aus Club-Aufklebern im Kinderzimmer. Aus diesem Grund kaufte sie alle, so klein sind Kinderzimmer heutzutage ja auch nicht.
Dazu passt sehr gut folgende Geschichte vom Stadion des FC Chelsea: Nachdem zu Saisonbeginn alle Dauerkarten verkauft waren, wunderten sich die Stadtionbesucher wochenlang, warum genau zwei Plätze leer blieben. Erst nach Weihnachten saßen zwei Jungs drauf. Sie hatten die Dauerkarten von der Oma zu Weihnachten bekommen.
Warum ich jetzt mit gefahren bin, weiß ich auch nicht, drei Tage vorher hatte ich schon keinen Bock mehr und tat es dann erst mal nur wegen des Schals. Mit dabei waren M. und P.
M., weil er eigentlich davon ausgegangen war, Gegner des FCN sei der KSC, aber es wurde dann doch Schalke. P. war halt so dabei, weil er Fußball mag, nehme ich an, und den Club, weil er wiederum V. mag.
Beide wurden von V. mit Club-Trikots ausstaffiert. Er hat jetzt genau drei.
Abgesehen vom Spiel: Es hat mir gefallen. Ich mag "Drei im Weckla", ich habe Marco Reinhardt von oben erkannt und mir überhaupt eingebildet, mehr vom Spiel verstanden zu haben als im Fernsehen. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, dass Daniel Klever kein guter Torwart ist und ich kann bezeugen, dass Ivan Saenko mit dem Ball Sachen macht, die normale Beine nicht zustande bringen.
Ich habe es gesehen.
Leider auch die vier Gegentore. Es war ein sehr schlechtes Spiel und ich bin V. sehr dankbar, dass er nicht meine Anwesenheit dafür verantwortlich gemacht hat. Er hat noch mehr rumgeschrien als vorm Fernseher, was lustig war, weil es alle um uns herum auch gemacht haben. Bei den zwei Toren für die Nürnberger bin ich sogar aufgesprungen. Ein bisschen zeitverzögert, aber trotzdem ganz intuitiv.
In zwei Wochen werde ich noch mal dabei sein und M. auch, weil's dann wirklich gegen den KSC geht. Und weil ich mal ein volles Stadion sehen will. Waren nämlich nur 25.000 da, beim Ligapokal-Halbfinale.
Ich war vor Ort, ich war im Stadion. Zum dritten Mal nach 1991 (erwähnter Ministrantenausflug) und 1997 (DFB-Pokal, DJK Waldberg - Bayern München, 1:16), zum dritten Mal im Frankenstadion, das jetzt nach einer Kreditvergabeanstalt heißt und blau angestrichen ist.
Lange wollte ich nicht mit und lange dachte ich auch, V. wollte mich keinesfalls dabei haben. Die Gefahr, ich könnte auf der Gegengeraden ähnlich dumme Fragen stellen wie daheim vor dem Fernseher war nicht sehr klein, das muss sogar ich zugeben. So gesehen stellten wir uns beide dieser Gefahr, ich ausgerüstet mit einem nagelneuen FCN-Schal. Er ist dezent weiß-rot gestreift, und wenn man seine Enden in den Mantel stopft, sieht er aus wie ein ganz normaler Schal.
Erstanden hat ihn V. in der Club-Geschäftsstelle, dazu ein neues Trikot (für ihn selbst) und diverse Aufkleber (zum Beispiel für unser Auto). Die Aufkleber sind allerdings alle sehr klein, mittelgroße gab es nicht mehr, aus folgendem Grund, wie der junge Typ an der Kasse erklärte: Kurz vor V. war eine Oma da gewesen, die ihrer im Schullandheim weilenden Enkelin eine Überraschung machen wollte. Und zwar mit einer Bordüre aus Club-Aufklebern im Kinderzimmer. Aus diesem Grund kaufte sie alle, so klein sind Kinderzimmer heutzutage ja auch nicht.
Dazu passt sehr gut folgende Geschichte vom Stadion des FC Chelsea: Nachdem zu Saisonbeginn alle Dauerkarten verkauft waren, wunderten sich die Stadtionbesucher wochenlang, warum genau zwei Plätze leer blieben. Erst nach Weihnachten saßen zwei Jungs drauf. Sie hatten die Dauerkarten von der Oma zu Weihnachten bekommen.
Warum ich jetzt mit gefahren bin, weiß ich auch nicht, drei Tage vorher hatte ich schon keinen Bock mehr und tat es dann erst mal nur wegen des Schals. Mit dabei waren M. und P.
M., weil er eigentlich davon ausgegangen war, Gegner des FCN sei der KSC, aber es wurde dann doch Schalke. P. war halt so dabei, weil er Fußball mag, nehme ich an, und den Club, weil er wiederum V. mag.
Beide wurden von V. mit Club-Trikots ausstaffiert. Er hat jetzt genau drei.
Abgesehen vom Spiel: Es hat mir gefallen. Ich mag "Drei im Weckla", ich habe Marco Reinhardt von oben erkannt und mir überhaupt eingebildet, mehr vom Spiel verstanden zu haben als im Fernsehen. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, dass Daniel Klever kein guter Torwart ist und ich kann bezeugen, dass Ivan Saenko mit dem Ball Sachen macht, die normale Beine nicht zustande bringen.
Ich habe es gesehen.
Leider auch die vier Gegentore. Es war ein sehr schlechtes Spiel und ich bin V. sehr dankbar, dass er nicht meine Anwesenheit dafür verantwortlich gemacht hat. Er hat noch mehr rumgeschrien als vorm Fernseher, was lustig war, weil es alle um uns herum auch gemacht haben. Bei den zwei Toren für die Nürnberger bin ich sogar aufgesprungen. Ein bisschen zeitverzögert, aber trotzdem ganz intuitiv.
In zwei Wochen werde ich noch mal dabei sein und M. auch, weil's dann wirklich gegen den KSC geht. Und weil ich mal ein volles Stadion sehen will. Waren nämlich nur 25.000 da, beim Ligapokal-Halbfinale.
28.6.07
Verletzt.
V. hat einen Muskelfaserriss. "Cool", sagt er. "Wie Robert Vittek."
Alles ist cool, solange es nur ein Fußballspieler auch hat. Der Muskelfaserriss hat V. innerhalb kürzester Zeit auf Fußballer-Niveau katapultiert, auch wenn nicht geklärt werden kann, bei was er sich die Muskeln überhaupt gerissen hat.
Von Robert Vittek kann man annehmen, dass er recht exzessiv Fußball gespielt hat, vielleicht blöd gestolpert ist - jedenfalls musste er daraufhin acht Wochen aussetzen.
V. hatte zwei Wochen vor der Diagnose überhaupt keinen Sport getrieben. Was eigentlich eine Unverschämtheit ist: Für einen Muskelfaserriss muss sich einer wie Robert Vittek richtig schinden, V. tut dagegen einfach so die Wade weh.
Dafür hat er jedoch schon nach einer Woche wieder eine sportliche Betätigung aufgenommen.
Denn der Muskelfaserriss war nach wenigen Tagen schon gar nicht mehr so cool. Weil sich D. in schönster Mintal-Manier den Mittelfuß gebrochen hatte.
Und der ist nicht mal Fußball-Fan.
Alles ist cool, solange es nur ein Fußballspieler auch hat. Der Muskelfaserriss hat V. innerhalb kürzester Zeit auf Fußballer-Niveau katapultiert, auch wenn nicht geklärt werden kann, bei was er sich die Muskeln überhaupt gerissen hat.
Von Robert Vittek kann man annehmen, dass er recht exzessiv Fußball gespielt hat, vielleicht blöd gestolpert ist - jedenfalls musste er daraufhin acht Wochen aussetzen.
V. hatte zwei Wochen vor der Diagnose überhaupt keinen Sport getrieben. Was eigentlich eine Unverschämtheit ist: Für einen Muskelfaserriss muss sich einer wie Robert Vittek richtig schinden, V. tut dagegen einfach so die Wade weh.
Dafür hat er jedoch schon nach einer Woche wieder eine sportliche Betätigung aufgenommen.
Denn der Muskelfaserriss war nach wenigen Tagen schon gar nicht mehr so cool. Weil sich D. in schönster Mintal-Manier den Mittelfuß gebrochen hatte.
Und der ist nicht mal Fußball-Fan.
6.6.07
Oh.
Das kurzangebundene "oh" ist eine sehr schöne Antwort. Selten drücken zwei Buchstaben so viel aus. Zum Beispiel als Reaktion auf die Aussage "Mein Bruder ist Fan von Borussia Dortmund."
"Oh." sagt mein Gegenüber. Es ist kein langgezogenes "oh", auch kein Ausruf und es ist schon gar nicht laut. Nein, es kommt leise, knapp und der Punkt schwingt noch mit. "Oh" heißt in diesem Fall "Mensch, das tut mir aber leid, na ja, da kann man nichts machen, die waren ja wirklich mal gut, aber jetzt, hm, wird schon wieder."
Früher war das auch eine gängige Reaktion auf "V. ist für Nürnberg."
Jetzt aber haben sich die Zeiten geändert und ein schönes Beispiel dafür ist das Gespräch, das V. mit unserem jungen Bayern-Fan B. am vergangenen Wochenende führte. Deutschland hatte gerade 6:0 gewonnen und trotzdem schlecht gespielt und weil die deutsche Nationalmannschaft deshalb nicht viel Gesprächsstoff hergab, ließen die beiden also noch mal die Saison und das Pokalfinale Revue passieren.
Ich erinnere gerne noch einmal daran, dass B. am Anfang der Saison, in schönster Hoeneß-Rummenigge-Manier irgendwas von mästen und dann schlachten faselte.
Knapp neun Monate später hörte sich das dann so an: Er habe sich da ja schon weit aus dem Fenster gelehnt, einem guten Start in die Saison unterstelle man ja Abstiegsgefahr an deren Ende, das nehme er jetzt natürlich gern zurück und dass er im Pokal auf Stuttgart getippt habe gleich dazu.
Dann schimpfte er mit V. ein bisschen über die Einkaufspolitik des FC Bayern, die aus meiner Sicht vergleichbar ist mit einem geistig umnachteten Zug durch die Kaufinger Straße, an dessen Ende einem die Henkel der Tüten in die Finger schneiden und man trotzdem keine wirklich tollen Klamotten mit nach Hause trägt.
Oh.
"Oh." sagt mein Gegenüber. Es ist kein langgezogenes "oh", auch kein Ausruf und es ist schon gar nicht laut. Nein, es kommt leise, knapp und der Punkt schwingt noch mit. "Oh" heißt in diesem Fall "Mensch, das tut mir aber leid, na ja, da kann man nichts machen, die waren ja wirklich mal gut, aber jetzt, hm, wird schon wieder."
Früher war das auch eine gängige Reaktion auf "V. ist für Nürnberg."
Jetzt aber haben sich die Zeiten geändert und ein schönes Beispiel dafür ist das Gespräch, das V. mit unserem jungen Bayern-Fan B. am vergangenen Wochenende führte. Deutschland hatte gerade 6:0 gewonnen und trotzdem schlecht gespielt und weil die deutsche Nationalmannschaft deshalb nicht viel Gesprächsstoff hergab, ließen die beiden also noch mal die Saison und das Pokalfinale Revue passieren.
Ich erinnere gerne noch einmal daran, dass B. am Anfang der Saison, in schönster Hoeneß-Rummenigge-Manier irgendwas von mästen und dann schlachten faselte.
Knapp neun Monate später hörte sich das dann so an: Er habe sich da ja schon weit aus dem Fenster gelehnt, einem guten Start in die Saison unterstelle man ja Abstiegsgefahr an deren Ende, das nehme er jetzt natürlich gern zurück und dass er im Pokal auf Stuttgart getippt habe gleich dazu.
Dann schimpfte er mit V. ein bisschen über die Einkaufspolitik des FC Bayern, die aus meiner Sicht vergleichbar ist mit einem geistig umnachteten Zug durch die Kaufinger Straße, an dessen Ende einem die Henkel der Tüten in die Finger schneiden und man trotzdem keine wirklich tollen Klamotten mit nach Hause trägt.
Oh.
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