
Samstag: Bis 15.30 Uhr tut V. konkret drei Dinge.
1. Er beschwert sich über die Fußball-Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung. Nicht-Eingeweihte sollten wissen: Das tut er immer. In V.s Augen versucht die SZ wo es nur geht, den Club zu ignorieren. Auch am Derby-Tag.
2. Nichtsdestotrotz ist in der SZ sowohl die Aufstellung des Clubs also auch die der Bayern abgebildet. Mit dieser Aufstellung spielt V. die Begegnung am Computer nach. Sogar mir fällt auf: Wo die Bayern akkurate Linien bilden, sieht die Nürnberg-Formation eher nach Gewusel aus. Alles Taktik?
3. V. hängt sein Nürnberg-Trikot (ich glaube, es ist aus der Saison 98/99) in unser Küchenfenster. Da wir von dort direkt hinüber zur Allianz Arena schauen, hat das schon Signalwirkung.
Ab 15.30 Uhr hängt V. vor dem Radio und erlebt das wohl spannendste 0:0 seines Lebens. Nürnberg spielt nicht überragend, aber die Bayern auch nicht. Bei den Bayern kommt auch noch Pech dazu, weil Makaay nicht trifft und Lucios Tor ein Abseits war. Letzteres hatten die Sterne schon vorausgesagt.
Den Rest des Wochenendes verbringt V. grinsend und feixend ("Der Wahnsinn!"),
1. Weil die Bayern in der Allianz Arena noch nie kein Tor gemacht haben
2. Es auch am Sonntag keine Mannschaft schafft, dem Club die Tabellenführung wegzuschnappen.
Als der Club zum letzten Mal so gut gespielt hat und anschließend auch Deutscher Meister wurde - wir erinnern uns, 1967/68 - da, so muss V. am Sonntag festellen, "war ich noch nicht einmal auf der Welt."
Auch da habe ich verstanden, dass es jetzt wirklich wieder mal Zeit wird, für den Club.