...hier gibt es nichts mehr zu sehen.
Dafür ist drüben alles besser: Neue Domain, selbst gehostet, Wordpress, Facebook-Fanseite, was wollt Ihr mehr!
www.derclubundich.de
Der Club und ich
Durch die Bundesliga mit V. Ein Fußballblog von Nadja Katzenberger.
11.11.14
29.10.14
Ole Ole Ole
Martin Bader hat sich noch nicht bei mir gemeldet. Aber nach diesem Spiel da in Dings...
Jedenfalls bin ich auch gerne bereit, den V. selbst und unaufgefordert in Nürnberg vorbeizubringen.
Vielleicht kann ihn da auch jemand beraten, wie man seinen Kindern beibringt, dass man ihnen nicht unbedingt den falschen, aber einen eher erfolglosen Verein ausgesucht hat. Und wie man sie davon abhält, sich irgendwann einem anderen zuzuwenden.
Obwohl es uns schon stolz macht, dass das mit der Konditionierung bis jetzt so gut funktioniert!
Kommt das Fräulein aus dem Kindergarten und sagt:
"Boah, auf der Schaukel rufen immer alle Kinder 'FC Bayer Ole' - das nervt total!"
(Das "Ole" betont sie dabei wie den norddeutschen Männernamen, das nur am Rande)
Ich: "Und was machst du dann?"
Fräulein: "Dann ruf ich natürlich '1. FC Nürnberg Ole'!"
Mit feuchten Augen ruft der V.: "Wir sind der...
"CLUB!!!" schreit das Fräulein und der Stürmerstar klatscht dazu begeistert, aber der beklatscht auch Gegentore, Differenzieren ist noch nicht so seins.
Dann stimmen Vater und Tochter noch "Wir würden nie zum FC Bayern gehen" von den Toten Hosen an und für einen kurzen, glücklichen Moment denkt keiner an Darmstadt.
Und ich?
Ich denke an Bochum. Ich denke an Frank Goosen und sein sehr wunderbares Buch Weil Samstag ist.
(Und es ist nicht nur so wunderbar, weil seine Frau aus Nürnberg kommt.)
Im letzten Kapitel fragt sein Sohn:
Noch versteht es die Tochter auf unglaublich nonchalante Art, kleine Bayern-Fans auf dem Spielplatz zu provozieren. Aber wie lange noch? Das Kind kennt den Zahlenraum bis 30, es weiß sehr wohl, dass neunmal Deutscher Meister weniger ist als so um die 20 Mal Deutscher Meister (ich werd jetzt nicht recherchieren, wie oft die Bayern schon Meister waren).
Nein, das Kind ist nicht blöd, es kann sich wahrscheinlich auch schon jetzt zusammenreimen, dass 1969 echt lange her ist.
Und ich höre eins der Kinder schon fragen: "Papa, aber da warst du wenigstens schon auf der Welt, oder?" (Sie werden ein sehr gepresstes "Nein" als Antwort bekommen.)
Aber noch ist alles gut. Noch klettert das Fräulein mit der besten Freundin auf die Schaukel im Zoo, und als die Freundin "FC Bayern Ole" anstimmen will, wird das gleich unterbunden. "Wir rufen jetzt '1. FC Nürnberg Ole'" höre ich meine Tochter soufflieren und die Freundin stimmt begeistert ein.
Ich hab das auf Video.
Der Vater der Freundin ist Fan vom VfB Stuttgart. Aber das nur so am Rande.
(Zitate aus Frank Goosen: "Weil Samstag ist", Verlag Eichborn, Frankfurt am Main, 2008)
Jedenfalls bin ich auch gerne bereit, den V. selbst und unaufgefordert in Nürnberg vorbeizubringen.
Vielleicht kann ihn da auch jemand beraten, wie man seinen Kindern beibringt, dass man ihnen nicht unbedingt den falschen, aber einen eher erfolglosen Verein ausgesucht hat. Und wie man sie davon abhält, sich irgendwann einem anderen zuzuwenden.
Obwohl es uns schon stolz macht, dass das mit der Konditionierung bis jetzt so gut funktioniert!
Kommt das Fräulein aus dem Kindergarten und sagt:
"Boah, auf der Schaukel rufen immer alle Kinder 'FC Bayer Ole' - das nervt total!"
(Das "Ole" betont sie dabei wie den norddeutschen Männernamen, das nur am Rande)
Ich: "Und was machst du dann?"
Fräulein: "Dann ruf ich natürlich '1. FC Nürnberg Ole'!"
Mit feuchten Augen ruft der V.: "Wir sind der...
"CLUB!!!" schreit das Fräulein und der Stürmerstar klatscht dazu begeistert, aber der beklatscht auch Gegentore, Differenzieren ist noch nicht so seins.
Dann stimmen Vater und Tochter noch "Wir würden nie zum FC Bayern gehen" von den Toten Hosen an und für einen kurzen, glücklichen Moment denkt keiner an Darmstadt.
Und ich?
Ich denke an Bochum. Ich denke an Frank Goosen und sein sehr wunderbares Buch Weil Samstag ist.
(Und es ist nicht nur so wunderbar, weil seine Frau aus Nürnberg kommt.)
Im letzten Kapitel fragt sein Sohn:
"Du Papa, wie oft war der VfL Bochum eigentlich schon Deutscher Meister?" So war der Papa zum letzten Mal ins Stammeln gekommen als er die Mama kennenlernte. "Tja, äh, also, da muss ich mal nachdenken, also, wenn ich ehrlich bin, äh, keinmal." Das Kind erbleichte. Und schob gleich die nächste Frage nach: "Und der FC Bayern?"Und Goosen antwortet:
"Na ja, also, das ist äh, eigentlich nicht, aber offiziell dann doch, also irgendwie dann unverdient doch so..." Papa senkte die Stimme und flüsterte: "...so um die zwanzig Mal."Ich sehe dieses Gespräch auch auf den Vater meiner Kinder zukommen.
Noch versteht es die Tochter auf unglaublich nonchalante Art, kleine Bayern-Fans auf dem Spielplatz zu provozieren. Aber wie lange noch? Das Kind kennt den Zahlenraum bis 30, es weiß sehr wohl, dass neunmal Deutscher Meister weniger ist als so um die 20 Mal Deutscher Meister (ich werd jetzt nicht recherchieren, wie oft die Bayern schon Meister waren).
Nein, das Kind ist nicht blöd, es kann sich wahrscheinlich auch schon jetzt zusammenreimen, dass 1969 echt lange her ist.
Und ich höre eins der Kinder schon fragen: "Papa, aber da warst du wenigstens schon auf der Welt, oder?" (Sie werden ein sehr gepresstes "Nein" als Antwort bekommen.)
Aber noch ist alles gut. Noch klettert das Fräulein mit der besten Freundin auf die Schaukel im Zoo, und als die Freundin "FC Bayern Ole" anstimmen will, wird das gleich unterbunden. "Wir rufen jetzt '1. FC Nürnberg Ole'" höre ich meine Tochter soufflieren und die Freundin stimmt begeistert ein.
Ich hab das auf Video.
Der Vater der Freundin ist Fan vom VfB Stuttgart. Aber das nur so am Rande.
(Zitate aus Frank Goosen: "Weil Samstag ist", Verlag Eichborn, Frankfurt am Main, 2008)
23.9.14
Ein offener Brief von mir an Martin Bader
Sehr geehrter Herr Bader,
ich schreibe heute an Sie, da ich Sie immer als Fels erlebt habe, auch wenn die Brandung noch so wild war, Sie bewahren Haltung, einen kühlen Kopf und wählen Ihre Worte überlegt und weise.
Deshalb habe ich mir gedacht, Sie können sicherlich auch mit meinem schlecht gelaunten Ehemann zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehr viel besser umgehen als ich. Ich hoffe also, Sie finden meine Frage nicht unhöflich, aber könnte ich ihn nicht bei Ihnen in Nürnberg vorbei schicken oder wäre es möglich, dass ihn jemand hier abholt? (Dann könnte ich das Auto hier behalten, das wäre praktisch.)
Sehen Sie es als eine Art Leihgabe. Spieler leiht man sich als Bundesliga-Club ja auch manchmal aus, warum nicht auch mal einen Fan leihweise am Valzener Weiher unterbringen, mit den Spielern bekannt machen, dem Trainerstab, der schlechten Laune den Wind aus den Segeln nehmen, vielleicht mit ein paar anderen Fans am Trainingsgelände Dampf ablassen - mittrainieren lassen! Wär das nicht was! (Aber Vorsicht, er kommt schnell aus der Puste, anfangs besser nur leichter Dauerlauf, wenn das möglich wäre.) Also, ich bin ja ganz beseelt von dieser Idee, Sie nicht auch?
Ich kann Ihnen versichern, Sie bekommen einen Fan der Extra-Klasse, Regionalliga-erprobt, Stadion-versiert, der geht mit Ihnen und dem Club überallhin, der schöpft immer wieder Hoffnung, der gibt jedem Trainer eine Chance, und, das möchte ich extra betonen: Der hat noch nie auch nur ansatzweise von "Bader raus" gesprochen. Nein, wirklich nicht. Ganz im Gegenteil: Der hält Ihnen, gerade Ihnen mindestens so sehr die Treue wie dem Club. Und der steht immer wieder auf. Wie oft hat er schon davon gesprochen, es sei jetzt genug, keine Lust mehr, lieber kein Verein und so weiter. Und dann doch noch am gleichen Abend auf Nordbayern.de wieder gelesen, wie das Training am Morgen war. Da machen Sie nichts falsch, wenn Sie den ein paar Tage nehmen und wieder auf bessere Gedanken bringen. Sehr helfen würde ein Sieg am Mittwoch. Aber wem sag ich das!
Es ist nun auch nicht so, dass ich diesen Fan der Extra-Klasse unbedingt los werden möchte, aber, wenn ich ehrlich sein darf: Ich kann diese schlechte Laune nicht mehr ertragen. Drei-null gegen Karlsruhe und die ganze Woche ist im Eimer! Da kann ich noch so viel Stracciatella-Joghurt kaufen und die Kinder hübsche Fußball-Bilder malen lassen, es entlockt ihm nur ein müdes Lächeln.
Um es kurz zu machen:
Der V. möchte bitte aus der Zweiten Liga abgeholt werden.
Herzlichen Dank für Ihre Mühen und die allerbesten Grüße.
Und natürlich viel Glück morgen gegen Heidenheim!
ich schreibe heute an Sie, da ich Sie immer als Fels erlebt habe, auch wenn die Brandung noch so wild war, Sie bewahren Haltung, einen kühlen Kopf und wählen Ihre Worte überlegt und weise.
Deshalb habe ich mir gedacht, Sie können sicherlich auch mit meinem schlecht gelaunten Ehemann zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehr viel besser umgehen als ich. Ich hoffe also, Sie finden meine Frage nicht unhöflich, aber könnte ich ihn nicht bei Ihnen in Nürnberg vorbei schicken oder wäre es möglich, dass ihn jemand hier abholt? (Dann könnte ich das Auto hier behalten, das wäre praktisch.)
Sehen Sie es als eine Art Leihgabe. Spieler leiht man sich als Bundesliga-Club ja auch manchmal aus, warum nicht auch mal einen Fan leihweise am Valzener Weiher unterbringen, mit den Spielern bekannt machen, dem Trainerstab, der schlechten Laune den Wind aus den Segeln nehmen, vielleicht mit ein paar anderen Fans am Trainingsgelände Dampf ablassen - mittrainieren lassen! Wär das nicht was! (Aber Vorsicht, er kommt schnell aus der Puste, anfangs besser nur leichter Dauerlauf, wenn das möglich wäre.) Also, ich bin ja ganz beseelt von dieser Idee, Sie nicht auch?
Ich kann Ihnen versichern, Sie bekommen einen Fan der Extra-Klasse, Regionalliga-erprobt, Stadion-versiert, der geht mit Ihnen und dem Club überallhin, der schöpft immer wieder Hoffnung, der gibt jedem Trainer eine Chance, und, das möchte ich extra betonen: Der hat noch nie auch nur ansatzweise von "Bader raus" gesprochen. Nein, wirklich nicht. Ganz im Gegenteil: Der hält Ihnen, gerade Ihnen mindestens so sehr die Treue wie dem Club. Und der steht immer wieder auf. Wie oft hat er schon davon gesprochen, es sei jetzt genug, keine Lust mehr, lieber kein Verein und so weiter. Und dann doch noch am gleichen Abend auf Nordbayern.de wieder gelesen, wie das Training am Morgen war. Da machen Sie nichts falsch, wenn Sie den ein paar Tage nehmen und wieder auf bessere Gedanken bringen. Sehr helfen würde ein Sieg am Mittwoch. Aber wem sag ich das!
Es ist nun auch nicht so, dass ich diesen Fan der Extra-Klasse unbedingt los werden möchte, aber, wenn ich ehrlich sein darf: Ich kann diese schlechte Laune nicht mehr ertragen. Drei-null gegen Karlsruhe und die ganze Woche ist im Eimer! Da kann ich noch so viel Stracciatella-Joghurt kaufen und die Kinder hübsche Fußball-Bilder malen lassen, es entlockt ihm nur ein müdes Lächeln.
Um es kurz zu machen:
Der V. möchte bitte aus der Zweiten Liga abgeholt werden.
Herzlichen Dank für Ihre Mühen und die allerbesten Grüße.
Und natürlich viel Glück morgen gegen Heidenheim!
3.7.14
Verletzungspech.
Kleiner Rat von mir: Fahrt nicht während der WM-Vorrunde in den Urlaub. Aber dazu später mehr.
Denn mir tut der Knöchel weh.
Da sprinte ich im Urlaub dem heulenden Fräulein entgegen, trete (bergabwärts) in ein Karnickelloch und knicke um.
Das ist jetzt zwei Wochen her und tut immer noch weh.
"Ganz normal", sagt mein Bruder, der Fußball- und Verletzungsfachmann. "Bänderdehnung. Dauert Wochen. Wenn nicht Monate."
Ich bin irgendwie beruhigt, glaube aber, bei "Monate" nicht richtig hingehört zu haben.
"Oder", setzt mein Bruder an. "Es ist ein Haarriss. Dann vielleicht doch lieber zum Arzt."
"Und was kann der da machen?"
"Na ja, auch nicht viel."
Soso. Ich lenke das Gespräch auf die eher zarte Kondition des V.
"Der V. kann ja an keinen Ball mehr treten. Tut ihm sofort der Fuß weh."
"Genau", sagt der V. "Kannst du dir nicht vorstellen! Ein Tritt, unglaublicher Schmerz."
"Hmmmm...", überlegt der Fachmann. "Kann auch ein Haarriss sein..."
Schmerzverzerrtes Gesicht beim mir angetrauten Hypochonder.
"Oder", setzt der Fachmann wieder an, "Du hattest mal einen Mittelfußbruch."
In V.s schmerzverzerrtes Gesicht mischt sich leise Stolz, ich sehe es ganz genau. Mittelfußbrüche haben echte Fußballer, und was echte Fußballer haben, das will er auch.
"So ein Quatsch", sage ich, "erstens hätte er das ja wohl gemerkt und zweites, wo hätte er sich den denn holen sollen?" (Als er im Urlaub einmal - EINMAL! - an einen Ball getreten hat?)
"Doch doch doch", sagt mein Bruder und verweist auf den Dings aus seiner Kreisliga-Mannschaft.
"Dem ist das gleich zu Beginn des Spiels passiert und der hat bis zum Ende durchgespielt. Und sich nach dem Duschen gewundert, dass er den Fuß nicht mehr in den Schuh bekommen hat. Nächste Station Krankenhaus."
Wir sind beeindruckt.
(Wir waren auch mal im Krankenhaus, weil ich dem V. wegen Schmerzen im Bein anhand eines Gesundheitsbuches eine Venenentzündung diagnostiziert habe. War aber nur ein kleiner Muskelfaserriss. Wie er sich den geholt hat, liegt auch im Dunkel der Fußballgeschichte.)
Ich drehe den Fuß ein bisschen hin und her - geht doch, nie im Leben ein Haarriss. Morgen beim Fernsehen hochlegen und nicht aufregen lassen (damit meine ich dich, Manuel Neuer!), dann wird das schon wieder.
In diesem Sinne: Euch viel Spaß beim Viertelfinale!
Denn mir tut der Knöchel weh.
Da sprinte ich im Urlaub dem heulenden Fräulein entgegen, trete (bergabwärts) in ein Karnickelloch und knicke um.
Das ist jetzt zwei Wochen her und tut immer noch weh.
"Ganz normal", sagt mein Bruder, der Fußball- und Verletzungsfachmann. "Bänderdehnung. Dauert Wochen. Wenn nicht Monate."
Ich bin irgendwie beruhigt, glaube aber, bei "Monate" nicht richtig hingehört zu haben.
"Oder", setzt mein Bruder an. "Es ist ein Haarriss. Dann vielleicht doch lieber zum Arzt."
"Und was kann der da machen?"
"Na ja, auch nicht viel."
Soso. Ich lenke das Gespräch auf die eher zarte Kondition des V.
"Der V. kann ja an keinen Ball mehr treten. Tut ihm sofort der Fuß weh."
"Genau", sagt der V. "Kannst du dir nicht vorstellen! Ein Tritt, unglaublicher Schmerz."
"Hmmmm...", überlegt der Fachmann. "Kann auch ein Haarriss sein..."
Schmerzverzerrtes Gesicht beim mir angetrauten Hypochonder.
"Oder", setzt der Fachmann wieder an, "Du hattest mal einen Mittelfußbruch."
In V.s schmerzverzerrtes Gesicht mischt sich leise Stolz, ich sehe es ganz genau. Mittelfußbrüche haben echte Fußballer, und was echte Fußballer haben, das will er auch.
"So ein Quatsch", sage ich, "erstens hätte er das ja wohl gemerkt und zweites, wo hätte er sich den denn holen sollen?" (Als er im Urlaub einmal - EINMAL! - an einen Ball getreten hat?)
"Doch doch doch", sagt mein Bruder und verweist auf den Dings aus seiner Kreisliga-Mannschaft.
"Dem ist das gleich zu Beginn des Spiels passiert und der hat bis zum Ende durchgespielt. Und sich nach dem Duschen gewundert, dass er den Fuß nicht mehr in den Schuh bekommen hat. Nächste Station Krankenhaus."
Wir sind beeindruckt.
(Wir waren auch mal im Krankenhaus, weil ich dem V. wegen Schmerzen im Bein anhand eines Gesundheitsbuches eine Venenentzündung diagnostiziert habe. War aber nur ein kleiner Muskelfaserriss. Wie er sich den geholt hat, liegt auch im Dunkel der Fußballgeschichte.)
Ich drehe den Fuß ein bisschen hin und her - geht doch, nie im Leben ein Haarriss. Morgen beim Fernsehen hochlegen und nicht aufregen lassen (damit meine ich dich, Manuel Neuer!), dann wird das schon wieder.
In diesem Sinne: Euch viel Spaß beim Viertelfinale!
16.5.14
Dem Himmel so nah.
Vor zwei Tagen, ich hatte schon die Jacke an und wollte aus dem Haus, klingelt das Telefon. 0800er Nummer, das verheißt eigentlich nichts Gutes. Bestenfalls ist es jemand von Infratest Dimap, der mir nach einer halben Stunde über das ökologische Engagement von Firmen wie BMW oder Eon (ohne Scheiß, ist mir passiert), endlich die Sonntagsfrage stellt.
Aber - wie schön - es ist die Deutsche Telekom.
Die Älteren unter euch werden sich noch erinnern, wir hatten vor drei Jahren dorthin unsere Seele verkauft, weil der V. unbedingt LigaTotal haben musste. Das ging zwei Jahre lang gut, bis die Telekom die Bundesliga-Rechte verlor und ein Jahr lang das Zeug von Sky senden durfte.
"Guten Tag, ich bin die Frau Ö. von der Telekom. Sie haben ja die Bundesliga über unseren Kooperations-Partner Sky empfangen und vielleicht unseren Brief gelesen, dass diese Kooperation zum 30. Juni endet..."
Brief? Welcher Brief?
"Oh, das ist aber schade", sage ich. Der V. sieht mich mit Telefon am Ohr im Flur sehen und formt mit den Lippen den Satz "Wer isn da dran?", aber ich reagiere nicht.
"... freue ich mich, Ihnen mitteilen zu können, dass wir die Kooperation um zwei Jahre verlängert haben", sagt Frau Ö. in dem Moment. "Für nur 19,90 Euro im Monat. Sind Sie dabei?"
"Hmmm...", ich überlege. "Ist das auch mit zweiter Bundesliga?"
Der V. schaut: alarmiert.
Frau Ö: "Wieso?"
Ich: "Na ja, wir haben uns damals für LigaTotal entschieden, um unseren Verein zu sehen. Nun ist der abgestiegen und wenn wir über die Telekom keine zweite Bundesliga sehen können, erübrigt sich für uns dieses Abo."
(Mist, hoffentlich denkt sie jetzt nicht, wir wären Braunschweig-Fans.)
Frau Ö: "Moment, ich kläre das."
V: "Wer ist das? Warum zweite Bundesliga? Ist das die Telekom?"
Ich deute ein Nicken an.
Frau Ö: "Hören Sie, hier bin ich wieder. Also, das ist inklusive zweiter Bundesliga."
Ich: "Dann nehme ich das."
Frau Ö: "Ist sogar mit Sky Premium HD für 12 Monate umsonst. Filme und so."
Ich: "Mach ich."
V. läuft hektisch hin und her.
Frau Ö: "Und mit Sky Go, dann können Sie das auch auf mobilen Geräten sehen."
Ich: "Oh, da haben Sie meinen Mann gerade sehr glücklich gemacht."
V. verlässt den Raum.
Dabei kommt jetzt der romantische Teil.
Frau Ö: "Zur Qualitätssicherung zeichne ich das Folgende jetzt auf. Sie abonnieren also Sky Bundesliga für 24 Monate..."
Ich: "Ok."
Frau Ö: "Sie müssen Ja sagen, das ist wie auf dem Standesamt."
Ok. Ja, ich will. Und der V. auch.
Aber - wie schön - es ist die Deutsche Telekom.
Die Älteren unter euch werden sich noch erinnern, wir hatten vor drei Jahren dorthin unsere Seele verkauft, weil der V. unbedingt LigaTotal haben musste. Das ging zwei Jahre lang gut, bis die Telekom die Bundesliga-Rechte verlor und ein Jahr lang das Zeug von Sky senden durfte.
"Guten Tag, ich bin die Frau Ö. von der Telekom. Sie haben ja die Bundesliga über unseren Kooperations-Partner Sky empfangen und vielleicht unseren Brief gelesen, dass diese Kooperation zum 30. Juni endet..."
Brief? Welcher Brief?
"Oh, das ist aber schade", sage ich. Der V. sieht mich mit Telefon am Ohr im Flur sehen und formt mit den Lippen den Satz "Wer isn da dran?", aber ich reagiere nicht.
"... freue ich mich, Ihnen mitteilen zu können, dass wir die Kooperation um zwei Jahre verlängert haben", sagt Frau Ö. in dem Moment. "Für nur 19,90 Euro im Monat. Sind Sie dabei?"
"Hmmm...", ich überlege. "Ist das auch mit zweiter Bundesliga?"
Der V. schaut: alarmiert.
Frau Ö: "Wieso?"
Ich: "Na ja, wir haben uns damals für LigaTotal entschieden, um unseren Verein zu sehen. Nun ist der abgestiegen und wenn wir über die Telekom keine zweite Bundesliga sehen können, erübrigt sich für uns dieses Abo."
(Mist, hoffentlich denkt sie jetzt nicht, wir wären Braunschweig-Fans.)
Frau Ö: "Moment, ich kläre das."
V: "Wer ist das? Warum zweite Bundesliga? Ist das die Telekom?"
Ich deute ein Nicken an.
Frau Ö: "Hören Sie, hier bin ich wieder. Also, das ist inklusive zweiter Bundesliga."
Ich: "Dann nehme ich das."
Frau Ö: "Ist sogar mit Sky Premium HD für 12 Monate umsonst. Filme und so."
Ich: "Mach ich."
V. läuft hektisch hin und her.
Frau Ö: "Und mit Sky Go, dann können Sie das auch auf mobilen Geräten sehen."
Ich: "Oh, da haben Sie meinen Mann gerade sehr glücklich gemacht."
V. verlässt den Raum.
Dabei kommt jetzt der romantische Teil.
Frau Ö: "Zur Qualitätssicherung zeichne ich das Folgende jetzt auf. Sie abonnieren also Sky Bundesliga für 24 Monate..."
Ich: "Ok."
Frau Ö: "Sie müssen Ja sagen, das ist wie auf dem Standesamt."
Ok. Ja, ich will. Und der V. auch.
26.1.14
Bremen vs. Braunschweig oder: Wo spielen die Frauen?
In Bremen glitzert weiß der Rasen, in München schiebt sich das Fräulein ein Käsebrötchen in den Mund - ihr bevorzugter Fußball-Snack.
Es ist Sonntag, es ist Mistwetter, es ist Bremen gegen Braunschweig, Not gegen Elend, wir haben nichts besseres zu tun.
Fräulein: Wo ist der Schiedsrichter?
Ich: Keine Ahnung, seh ich gerade nicht.
Fräulein: Na, da ! (Zeigt auf den Schiedsrichter.)
Ich: Und was macht der?
Fräulein: Na, pfeifen.
Pause. Fräulein mümmelt Käsebrötchen.
Fräulein: Wann kommt Kopfball?
V.: Keine Ahnung, nicht so oft. Deshalb heißt es ja Fußball.
Fräulein: Aha.
Pause. Käsebrötchen.
Fräulein: Spielen da die Frauen?
V.: Nein, das sind die Männer.
Fräulein (heult): Och Mann, warum spielen die Männer? Ich will die Frauen!
Es ist Sonntag, es ist Mistwetter, es ist Bremen gegen Braunschweig, Not gegen Elend, wir haben nichts besseres zu tun.
Fräulein: Wo ist der Schiedsrichter?
Ich: Keine Ahnung, seh ich gerade nicht.
Fräulein: Na, da ! (Zeigt auf den Schiedsrichter.)
Ich: Und was macht der?
Fräulein: Na, pfeifen.
Pause. Fräulein mümmelt Käsebrötchen.
Fräulein: Wann kommt Kopfball?
V.: Keine Ahnung, nicht so oft. Deshalb heißt es ja Fußball.
Fräulein: Aha.
Pause. Käsebrötchen.
Fräulein: Spielen da die Frauen?
V.: Nein, das sind die Männer.
Fräulein (heult): Och Mann, warum spielen die Männer? Ich will die Frauen!
25.1.14
Hoffenheim oder: Starr vor Freude
Der Stürmerstar ist jetzt knapp neun Monate auf der Welt. Seitdem hat der Club zwei Mal gewonnen. Einmal, als der Stürmerstar neun Tage alt war. Und einmal heute.
Dazwischen: Unentschieden. Niederlage. Unentschieden. Unentschieden. Unentschieden. Niederlage. Unentschieden. Unentschieden. Nicht gegebene Tor, unmögliche Schiedsrichterentscheidungen. Schlimmer: Der Club spielte auch noch gut.
Für den Club-Fan ist das kaum zu ertragen: Normalerweise kann er sich in der Spirale aus Niederlagen und Unentschieden noch damit trösten, dass die Mannschaft einfach schlecht war. Der Glubb is a Depp und so weiter. Aber da war von Deppen eben keine Spur.
Der Tag heute aber stand unter einem gute Stern: Das Fräulein tanzte schon morgens durch die Wohnung und sang dazu "Ich würde nie zum FC Bayern München gehen", der Stürmerstar bekannte sich zum Club und trug einen Latz von dessen Sponsor:
("Berti" hat aber meines Wissens nichts mit Berti Vogts zu tun.)
Nach dem Spiel sah ich den V. wie erstarrt auf dem Sofa sitzen. Im Fernsehen schwenkte die Kamera kurz zu Martin Bader. Dessen Gesichtsausdruck sah auch eher nach 3:0-Rückstand als nach 4:0-Sieg aus. Ich sage es ja immer: Bei Siegen kennt der Club-Fan gar keine gewohnten Verhaltensweisen, die er einfach abrufen könnte.
Vielleicht wird das ja noch was. Immerhin ist der Trainer jetzt wieder glatt rasiert - und bleibt es auch.
Vor Weihnachten wurde mir übrigens erklärt, für was NKD steht: Noch Kein Dreier.
Aber das hat sich jetzt ja erledigt.
Dazwischen: Unentschieden. Niederlage. Unentschieden. Unentschieden. Unentschieden. Niederlage. Unentschieden. Unentschieden. Nicht gegebene Tor, unmögliche Schiedsrichterentscheidungen. Schlimmer: Der Club spielte auch noch gut.
Für den Club-Fan ist das kaum zu ertragen: Normalerweise kann er sich in der Spirale aus Niederlagen und Unentschieden noch damit trösten, dass die Mannschaft einfach schlecht war. Der Glubb is a Depp und so weiter. Aber da war von Deppen eben keine Spur.
Der Tag heute aber stand unter einem gute Stern: Das Fräulein tanzte schon morgens durch die Wohnung und sang dazu "Ich würde nie zum FC Bayern München gehen", der Stürmerstar bekannte sich zum Club und trug einen Latz von dessen Sponsor:
("Berti" hat aber meines Wissens nichts mit Berti Vogts zu tun.)
Nach dem Spiel sah ich den V. wie erstarrt auf dem Sofa sitzen. Im Fernsehen schwenkte die Kamera kurz zu Martin Bader. Dessen Gesichtsausdruck sah auch eher nach 3:0-Rückstand als nach 4:0-Sieg aus. Ich sage es ja immer: Bei Siegen kennt der Club-Fan gar keine gewohnten Verhaltensweisen, die er einfach abrufen könnte.
Vielleicht wird das ja noch was. Immerhin ist der Trainer jetzt wieder glatt rasiert - und bleibt es auch.
Vor Weihnachten wurde mir übrigens erklärt, für was NKD steht: Noch Kein Dreier.
Aber das hat sich jetzt ja erledigt.
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